B 262 Ch 65
Ma Yuan, Marquis und General von China, * -14, + 49.
Er hilft dem Han-Kaiser Guangwu (AL.64/128 Ch), das Reich zu vereinigen und die Han-Dynastie wiederherzustellen. Er führt auch Feldzüge gegen die Stämme im heutigen Vietnam und unterdrückt den Aufstand der Trung-Schwestern Trung Trac und Trung Nhi. Einer seiner größten Erfolge ist die Unterwerfung der Nanman im Süden des Reiches. Dafür erhält er den Ehrentitel Unterdrücker der Tiefe. Das eroberte Gebiet ist in etwa mit dem heutigen nördlichen Vietnam identisch. Ma Yuan besiegt außerdem den Kriegsherrn Wei Xiao, der sich im heutigen östlichen Gansu festgesetzt hatte.
Auf einem Feldzug im Jahr 49 gegen die Wulin-Stämme (im heutigen östlichen Gansu und nordwestlichen Hunan) macht sich unter Ma Yuans Soldaten eine Seuche breit, der die meisten zum Opfer fallen, auch Ma Yuan. Sein Stellvertreter Geng Shu, der mit Ma Yuans Strategie nicht einverstanden gewesen war, verschwört sich mit Kaiser Guangwus Schwiegersohn Liang Song (der ebenfalls Groll gegen Ma Yuan hegt). Sie verleumden Ma Yuan und klagten ihn vieler Verbrechen an. Zwei wichtige Anklagepunkte sind, dass er auf dem Weg zu den Wulin-Stämmen die Seuche selbst verschuldet habe und auf dem Feldzug Perlen und Rhinozeros-Horn unterschlagen habe. Kaiser Guangwu läßt sich täuschen und entzieht Ma Yuan posthum sein Lehen und seinen Marquis-Titel.
Ma Yuan ist einer der berühmtesten Generäle der chinesischen Geschichte, aber weniger seiner militärischen Erfolge wegen, sondern vielmehr wegen seiner Beharrlichkeit und Achtung gegenüber Freunden und Untergebenen. Zu seinen militärischen Fertigkeiten kam großes Lob für seine Eigendisziplin. Seine Tochter wurde unter Kaiser Ming (AL.63/64 Ch) Kaiserin und wurde hoch geachtet.
Zwei chinesische Sprichwörter werden Ma Yuan zugeschrieben: „Den Körper in Pferdeleder einwickeln“ bedeutet soviel wie sich einer Verantwortung einem Krieger gegenüber hingeben, der auf dem Schlachtfeld zu sterben bereit ist. Ma Yuan soll diese Phrase verwendet haben, als er einem Freund erzählte, warum er den Kriegsdienst fortsetzen wollte.
Das andere lautet „einen Tiger unpassend zu zeichnen ergibt einen Hund“. Er soll mit diesen Worten seine Neffen ermahnt haben, in ihrem Betragen umsichtig zu sein und nicht zu versuchen, Du Bao (eine Heldengestalt ihrer Zeit) nachzuahmen. Denn wenn einer Du Bao nachahme, der nicht so heldenhaft wie er sei, würde der als ruchloser Gauner enden.
Tochter