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Vardan Mamikonian, armenischer Fürst, Heerführer und Heiliger, bis heute hoch verehrter Freiheitsheld, * um 400, + 2. 6. 451, gefallen in der Schlacht von Awarajr. Bruder des Hmayeak (AL. 49/8192 G). 428 hatte das Land mit dem Untergang der Arsakiden (Arshakuni) Dynastie seine Unabhängigkeit verloren und wurde fortan von persischen Marzbanen regiert, von den Sassaniden eingesetzten Generalgouverneuren. 432-51 ist er Sparapet (Heerführer) der Armenier. 449 wird er als Anführer von 15 armenischen Würdenträgern vor den Thron König Yazdegirds nach Ktesiphon (40 km südöstlich Bagdad am Tigris gelegen) zitiert, wo von ihnen ultimativ verlangt wird, dem Christentum abzuschwören und sich zum Mazdaismus (Sonnenanbetung) zu bekehren. Die Armenier gehen zum Schein darauf ein und kehren in Begleitung von 700 Magiern (Sonnenpriestern) nach Hause zurück, wo jedoch die bäuerliche Bevölkerung die fremden Priester verjagt. Vardan ersucht nun den oströmischen Kaiser Theodosius II (AL. 48/13688854 B), der ihn einst zum römischen General gemacht hat, um Hilfe, der ist aber selbst von den Hunnen bedroht und lehnt ab. Am Ostersonntag, dem 13. 4. 451 kommt es zur Schlacht zwischen 300.000 Persern und 66.000 Armeniern bei Arawajr in der NW-Ecke des heutigen Iran. Trotz der drückenden Übermacht und der vielen gepanzerten persischen Elefanten hält Vardan bis 26.5. aus, erleidet dann aber eine tödliche Verwundung und die Perser siegen. Der Kampf wird von Vardans Neffen Vahan als Guerillakrieg fortgesetzt und dieser kann 484 den durch die Ephtaliten (Weißen Hunnen) geschwächten Persern die Religionsfreiheit abtrotzen.
Alljährlich wird im Februar von den Armeniern das Vardananz-Fest zu Vardans Andenken gefeiert, seine obige Abbildung war 2004 das Titelbild von MENK, der armenichen Zeitschrift der Schweiz. 1975 wird in der armenischen Hauptstadt Erewan am Mamikonian-Platz eine riesige Reiterstatue Vardans errichtet, 1999 wird ihm eine Gedenkmünze gewidmet und 2002 wird der höchste militärische Orden Armeniens nach ihm benannt.
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