B 32 D = 4915808 B 47
Chlodwig, König der Franken, * 466, E 493 mit Chrodechilde (AL.4915809 B), Tochter König Chilperich II v. Burgund (AL.48/9831618 B), daneben unbekannte Konkubine, + 27.11.511 Paris, beigesetzt in der von ihm gestifteten Kirche zu den heiligen Aposteln. Diese Grabeskirche der heiligen Genovefa, die später auch nach ihr benannt wurde, ließ Napoleon 1807 abreißen und daneben die Kirche St. Etienne du Mont erbauen. Chlodwigs Grab wurde nie gefunden.
481 folgt er Childerich (AL.48/64 D) auf den Thron, 486 besiegt er den vormals mit seinem Vater verbündeten römischen Heermeister Syagrius mit Hilfe des in Cambrai residierenden fränkischen Teilkönigs Ragnachar. Der flieht zu den Westgoten, wird von diesen aber an Chlodwig ausgeliefert und hingerichtet. Seine geschlagenen Truppen werden laut Prokop von Caesarea sofort in Chlodwigs Heer eingegliedert. Das Sonderreich des Syagrius in Gallien hat das weströmische Weltreich um immerhin zehn Jahre überdauert. Schon im nächsten Jahr beseitigt er Ragnachar und die übrigen fränkischen Teilkönige. Erobert von 483 - 507 Teile des Alemannenlandes und das westgotische Reich bis zur Loire. Verlagert den Reichsmittelpunkt von Tournai nach Soissons und Paris. 496 erringt er bei Tolbiacum, heute Zülpich, Kreis Düren, südlich von Köln, den entscheidenden Sieg über die Alemannen. Im gleichen Jahr lässt er durch Bischof Remigius von Reims (437 - 533) seine Schwester Audefleda vor ihrer Verheiratung mit dem Arianer Theoderich d.Gr. (AL.48/70 D) nach römisch katholischem Ritus taufen, 498 nimmt er selbst von Remigius die Taufe, wodurch die Franken (und letztlich auch wir!) nicht wie alle östlichen Germanenstämme arianisch werden.
500 versucht er die Eroberung des Burgunderreichs, scheitert aber am Widerstand der mit den Burgundern verbündeten Westgoten. 507 besiegt er in der Schlacht von Vouillé bei Poitiers auf den vogladensischen Feldern die Westgoten und erschlägt eigenhändig deren König Alarich II (AL.46/2457696 B), den Gatten der Tochter seines Schwagers Theoderich d. Gr. (AL.48/70D). Nun verheiratet er seinen Sohn Theuderich (AL.46/16 D) mit der Burgunderprinzessin Suavegatte (AL.46/17 D), verbündet sich mit ihrem Volk und dringt bis an die Garonne vor. 508 hält er in provinzial-römischer Art in Tours eine große Siegesfeier, bei der er Gold und Silber unter die an der Straße aufgestellten Stadtbewohner streut. Anlässlich dieser Feier lässt ihm der oströmische Kaiser Anastasios I das Ernennungsdekret zum Ehrenkonsul überreichen. Im selben Jahr verlegt er die Hauptstadt seines Reiches nach Paris. Theoderich d.Gr. hindert ihn als Herrscher der nun vereinten Ost- und Westgoten allerdings am Vordringen ans Mittelmeer und behauptet sich in der Provence und Gascogne.
Zur inneren Festigung seines fränkischen Reiches, das nun vom Rhein bis zur Garonne reicht, lässt er das Stammesrecht in der Lex Salica kodifizieren. Seine eigene Stellung stärkt er durch die planmäßige Ausrottung potentieller Konkurrenten innerhalb des fränkischen Adels. Am 11.7.511 ordnet er auf der Synode von Orléans die kirchlichen Angelegenheiten der Franken und legt die Großteils auch heute noch gültigen Grenzen der Bistümer fest. Er strebt eine Versöhnung der Katholiken mit den Arianern an, sowie eine saubere Trennung zwischen Klerus und Laien.
Vater
Mutter
Sohn
Sohn
Tochter