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Theudebert I, 534 König der Franken, I E mit AL.9 D, II E 539 mit Wisigarda, der ältesten Tochter König Wachos (AL.10 D) und dessen dritter Frau, der Herulerprinzessin Silinga, + 549. 1959 wurde mit großer Wahrscheinlichkeit Wisigardas mit reichem Schmuck ausgestattetes Grab unter dem Kölner Dom gefunden. Theudebert ersetzt erstmals auf den fränkischen Münzen das Bild des oströmischen Kaisers durch sein eigenes. 536 bis 539 dringt er mit einem großen Heer über die Alpen vor, fällt erst über die Goten des in Ravenna eingeschlossenen Königs Vitigis her und dann auch über ihre kaiserlichen Belagerer unter Belisar. Auf Druck der Heeresversammlung muss Theudebert 539 seine römische Gemahlin Deoteria verstoßen und die Langobardin Wisigarda heiraten. 540 fordert er die Hälfte Italiens für die Vertreibung der (Ost-) Römer, findet jedoch angesichts von deren kampflosem Einmarsch in Ravenna keine willigen Verhandlungspartner mehr. 545 schreibt er an Kaiser Justinian, dass sich sein Reich von der Nordsee (Jütland) bis an die Donau (Pannonien) und nach Nord-Italien erstrecke und er ist nicht nur Herrscher des fränkischen Teilkönigreichs Austrien sondern auch von Venetien, das ihm der von Byzanz bedrängte Ostgote Totila abtreten musste. Er kann jedoch den siegreichen Durchmarsch des byzantinischen Feldherrn Narses entlang der sumpfigen Küsten bis Ravenna und den anschließenden Untergang des Gotenreiches nicht verhindern. In der Folge erstarken die kaiserlichen Truppen so sehr, dass die Franken wieder zur Räumung Italiens zu Gunsten der langobardischen Föderaten gezwungen sind. Nur Chur-Raetien und der Vintschgau bleiben auf Dauer fränkisch. Erst Karl d. Große (AL.37/4800 B) kann Italien 744 wieder seinem Reich einverleiben. Bischof Gregor von Tours (Hist. III 25) urteilt 574 über Theudebert: „Er regierte mit Gerechtigkeit, ehrte die Bischöfe, beschenkte die Kirchen, half den Armen und erwies vielen viele Wohltaten“.
Vater
Mutter
Sohn