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Otto II Kaiser v. Deutschland, * Ende 955, E 14. 4. 972 mit gleichzeitiger Krönung Theophanus zur Kaiserin in Rom, + 7. 12. 983 Rom, bestattet in St. Peter. 961 lässt ihn sein Vater am Reichstag in Worms zum deutschen König, 967 in Rom zum Mitkaiser krönen. Gleich nach Antritt seiner Regierung ist er mit einer Rebellion seines Vetters Hzg. Heinrich des Zänkers von Bayern (AL. 32/96 C) konfrontiert, die er aber im Keim zu ersticken versteht. Auch die gegen die kaiserliche Oberhoheit rebellierenden Dänen, Polen und Böhmen kann er in die Schranken weisen.
976 belehnt er den Babenberger Leopold I, den Bruder des Berthold (AL. 100 B) mit der bayrischen Ostmark, d. h. mit Österreich. 977/78 muss er sich mit dem französischen König Lothar herumschlagen, der ihn kurzfristig sogar aus der Kaiserpfalz in Aachen vertreibt. Er seinerseits belagert vergeblich Paris, gleicht sich jedoch 980 im Frieden von Margut sur Chiers aus. Im November des gleichen Jahres zieht er nach Italien, trifft in Pavia mit seiner Mutter Ksn. Adelheid (AL. 32/253 B) zusammen und feiert gemeinsam mit dem aus Rom vertriebenen Papst Benedikt VII in Ravenna das Weihnachtsfest.
981 kehrt er mit dem Papst nach Rom zurück und versucht, den in innere Unruhen verstrickten Byzantinern Unteritalien und gleichzeitig auch den Sarazenen Sizilien zu entreißen. Am 13. 7. 982 erleidet er am Cap Colonne eine verlustreiche Niederlage gegen Emir Abu al Quasim und kann nur mit Hilfe des Juden Kalonymos aus Lucca sein Leben retten. Dieser überlässt ihm zur Flucht sein Pferd und darf sich zum Dank in Mainz ansiedeln. Er wird mit kaiserlichen Privilegien ausgestattet und begründet dort eine berühmte Rabbiner-Familie. Der im Mai 983 nach Verona einberufene Reichstag beschließt die Fortsetzung des Kampfes und wählt nebenbei auch den erst dreijährigen Otto III zum König. Wie nötig das für die Kontinuität im Reich war, beweist der plötzliche Tod des Kaisers am 7. 12. 983 in Rom an den Folgen der Malaria, die er mit einer allzu großen Dosis von Aloe zu bekämpfen versucht hatte. Er wurde als einziger deutscher Kaiser in der Krypta unter der Peterskirche bestattet. Nachdem er für seine Familie durch die überreiche Dotation Theophanus schon gesorgt hatte, teilt Otto in seinem Testament sein Vermögen in vier gleiche Teile und vermacht es der Kirche, den Armen, seiner Schwester Äbtissin Mathilde und seinen Dienern und Soldaten.
Vater
Mutter
Tochter