B 1384 E 32
Konrad II, Römischer Kaiser in Deutschland, * 12. 7. 990, E 1016, + 4. 6. 1039 an durch Gicht ausgelöstem Nierenversagen in Utrecht, bestattet im Dom von Speyer. Im Alter von nur fünf Jahren verliert er seinen Vater und die verwitwete Mutter übergibt ihn dem Wormser Bischof Burchard zur Erziehung. Er lernt dort allerdings weder Lesen noch Schreiben, Künste, um deren Erlernung er sich auch im späteren Leben nie mehr bemühte. Das väterliche Herzogtum Kärnten war 995 an seinen Großvater Otto (AL. 34/5536 E) zurückgefallen und ging bei dessen Tod 1004 an seinen Onkel Konrad (AL. 33/2682 E). Er ist macht- und mittellos und verfügt nicht einmal über einen Grafentitel. Eine Besserung seiner Lebensumstände bringt die Heirat mit der ebenso klugen wie besonders schönen und reichen Herzogin Gisela (AL. 1385 E), die mit 26 Jahren schon zwei mal verwitwet war.
Am 27. 8. 1017 kämpft er an der Seite seines mütterlichen Onkels Gerhard und wird bei dieser Fehde zwischen den lothringischen Verwandten schwer verwundet. 1019 besiegt er bei Ulm seinen Schwager Adalbero von Eppenstein, Herzog von Kärnten und Gatten der Schwester Beatrix seiner Frau.
Nach dem Tod des kinderlosen Kaisers Heinrich II d. Heiligen im Juli 1024 dauert es nur wenige Wochen bis sich die Kurfürsten auf die Wahl des Saliers Konrad einigen, der als Urenkel einer Tochter Kaiser Otto d. Großen (AL. 32/252 B) auch geblütsmäßig der Königsweihe würdig scheint. Die Kaiserin - Witwe Kunigunde übergibt ihm die Reichsinsignien und am 8. 9. wird er in Mainz gekrönt. Aus diesem Anlass wird auch das Reichskreuz angefertigt, das sich heute in der Wiener Schatzkammer befindet. Gegen anfängliche Widerstände wird er am 25. 3. 1026 in Mailand auch zum König von Italien gekrönt und empfängt am Ostersonntag, den 26.3.1027 in Rom von Papst Johannes XIX gemeinsam mit Gisela (AL.1385 E) die Weihe zum Kaiser.
Im Herbst 1027 schickt er eine hochrangige Gesandtschaft nach Byzanz, die zwar keine für seinen Sohn Heinrich (AL. 31/692 E) geeignete Purpurgeborene Braut finden kann, aber immerhin die schriftliche Anerkennung von Konrads westlichem Kaisertum durch den neuen östlichen Kaiser Romanos III nach Hause mitbringt. Schon 1028 erreicht er in Köln die Wahl und Krönung des erst elfjährigen Heinrich zum Mitkönig. 1030 beginnt er den Neubau des Speyrer Doms, der zur Grablege der Salier dienen sollte. 1030 zieht er auch mit Unterstützung durch Herzog Udalrich von Böhmen (AL. 31/648 E) gegen die Ungarn nach Osten bis an die Raab, jedoch zwingt ihn mangelhafter Nachschub zum Rückzug, sein Heer gerät bei Wien in die Gefangenschaft König Stephan des Heiligen. 1031 wird in Regensburg ein Friede geschlossen, in dem das östliche Niederösterreich zwischen Leitha und Fischa von den Babenbergern wieder an die Ungarn abgetreten werden muss.
1029 - 32 führt er mehrere Feldzüge gegen König Mieszko II von Polen (AL. 31/30 B), der sich ihm schließlich unterwirft und zur Abdankung gezwungen wird. 1032 gibt der söhnelos sterbende König Rudolf III von Burgund auf dem Totenbett den Auftrag, seinen Neffen Graf Odo II von Blois zu übergehen und die Reichsinsignien Kaiser Konrad zu übersenden. Er marschiert daraufhin 1033 in Burgund ein und lässt sich am 2. Februar in Payerne (Peterlingen) zum König wählen und krönen. Mit Unterstützung durch den französischen König Heinrich I, mit dem er seine erst achtjährige Tochter Mathilde verlobt, kann er 1037 den letzten Widerstand Graf Odos brechen und dieser wird auf der Flucht erschlagen.
1034 arrangiert er die Verlobung seines Sohnes Heinrich mit Gunhild, der Tochter König Knut des Großen von Dänemark und England, und gewinnt diesen durch Abtretung der Mark zwischen Eider und Schleie zum verlässlichen Bundesgenossen gegen die immer wieder aufständischen Liutizen, Polen und Böhmen. 1035 anerkennt Herzog Bretislaw I (AL. 30/324 E) nicht nur die kaiserliche Oberhoheit über Böhmen, sondern nimmt auch erstmals Mähren zu Lehen. 1036 kann er endlich den Eppensteiner stürzen und seinem Vetter Konrad dem Jüngeren das Herzogtum Kärnten verleihen, das schon von dessen Vater Konrad (AL. 33/2682 E), und von seinem eigenen Vater Heinrich (AL. 33/2768 E) und Großvater Otto (AL. 34/5536 E) verwaltet worden war. Allerdings trennt der Kaiser bei dieser Gelegenheit die karantanische Mark ab und verleiht sie an Graf Arnold II von Wels-Lambach (AL. 33/121642 A). Das ist die Geburtsstunde der heutigen Steiermark. 1038 ordnet der Kaiser die Verhältnisse in Süditalien im Sinne des Reiches. Dabei stärkt er die normannischen Fürstentümer (Capua, Benevent, Salerno) in einem Maße, das seinen Nachfolgern noch größte Schwierigkeiten bereiten sollte. Bei seinem Tod zu Pfingsten 1039 kann sein Sohn aber das riesige Reich noch ohne jeden Widerstand übernehmen. 180)
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