B 86 E 28
Konrad III von Hohenstaufen, König von Deutschland, * 1093, Konkubinat 1109/10 mit Gerberga, I E 1114/15 mit AL. 87 E, II E 1131/32 mit Gertrud Gräfin von Sulzbach, + 15.2.1152 Bamberg, bestattet in der Ostkrypta des Doms.
1116 wird er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Friedrich Einaug von Heinrich V mit der Wahrung der kaiserlichen Interessen während dessen zweiten Italienzugs (Gemälde von Lebiedzki in unserem Speisezimmer) betraut. Konrad fallen vor allem die herzoglichen Rechte in Ostfranken zu, die er allerdings 1120 dem Bischof von Würzburg übergeben muss. Beim Tod Kaiser Heinrich V machen sich 1125 die Staufer berechtigte Hoffnungen auf die Krone, ihre Königswahl scheitert aber am Widerstand der Kirche; außerdem befindet sich Konrad gerade auf einer Pilgerreise in Jerusalem. Trotzdem lässt er sich am 18. 12. 1127 von seinen Anhängern zum König ausrufen. Der rechtmäßige Kaiser Lothar (AL. 106 E) ächtet und bekämpft ihn, belässt ihm aber das Herzogtum Schwaben, als er sich im September 1135 in Mühlhausen, Thüringen, unterwirft. 1136 zieht er sogar im Heer des Kaisers nach Italien. Nach Lothars Tod ziehen ihn 1138 vor allem die geistlichen Fürsten dem ebenfalls kandidierenden Welfen Heinrich dem Stolzen (AL. 27/52 E) vor, wählen ihn am 7. 3. in Koblenz und ein päpstlicher Legat krönt ihn am 13. 3. in Aachen zum deutschen König. 1140 erobert er die Burg Weinsberg bei Heilbronn von den Welfen und erlaubt den freien Abzug der Bewohnerinnen unter Mitnahme ihres „Liebsten“. Daraufhin schultern diese ihre Männer und die Burg ist seither unter dem Namen „Weibertreu“ bekannt.
In langwierigen Verhandlungen erreicht Konrad in den Vierzigerjahren einen vorläufigen Ausgleich mit den Welfen. Zu dieser Zeit ist das Reich stabilisiert, sein 10-jähriger Sohn Heinrich, der dann allerdings noch vor ihm versterben sollte, zum Mitkönig und Nachfolger gewählt, und Konrad zieht 1147 auf Betreiben des heiligen Bernhard von Clairvaux zu einem Kreuzzug ins Heilige Land. Auf der Durchreise wohnt er vor Pfingsten in Wien der ersten Weihe der Stephanskirche durch den Passauer Bischof Reginbert bei und lässt eine Urkunde für das Stift Klosterneuburg erstellen, wobei er erstmals den Ausdruck Austria für die Markgrafschaft der Babenberger verwendet. In Kleinasien verliert er eine große Schlacht gegen die türkischen Seldschuken bei Dorylaeum und muss schwer erkrankt nach Konstantinopel zurückkehren, wo er vom medizinisch fachkundigen Kaiser Manuel gesund gepflegt wird. Im April 1148 trifft er in Akko ein, erleidet verlustreiche Schlachten, belagert vergeblich Damaskus, und muss im Herbst die Heimreise auf dem Seeweg antreten. 1150 kommt es in Deutschland erneut zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Welfen. 1152 plant der König für den Herbst einen Romzug zur Kaiserkrönung, doch kommt dem sein Tod zuvor. Als Nachfolger designiert er an Stelle seines erst 8-jährigen Sohnes Friedrich seinen gleichnamigen Neffen und Kampfgefährten aus Kreuzfahrertagen, der dann mit dem Beinamen Barbarossa einer der bedeutendsten römischen Kaiser werden sollte. Den übergangenen Königssohn findet er mit dem bisher von ihm verwalteten Herzogtum Schwaben ab.
Vater
Mutter
Tochter