B 791478 G 55
Valentinian I Römischer Kaiser, * 321 Cibalae (heute Vinkovci, Kroatien), I E um 358 mit Marina Severa (Mutter Ks. Gratians), um 370 geschieden, II E um 371 mit AL.791479 G, (Mutter Ks. Valentinian II und der Galla, AL.54/395739 G) + 17. 11. 375 Brigetio (heute Komárom, Ungarn) an einem Gehirnschlag aus Wut über die Impertinenz einer Friedensdelegation der Quaden. Die nebenstehend abgebildete, mehr als 4 m hohe bronzene Kolossalstatue aus der Antike zeigt ihn heute vor dem Dom von Barletta, Apulien. Das große Kreuz in seiner erhobenen Rechten wird der Sachlage nicht ganz gerecht, denn er ist zwar Christ, bewahrt aber eine strikte Neutralität zwischen den im römischen Senat noch sehr einflussreichen Heiden und dem völlig christianisierten Konstantinopel.
Er lernt das Kriegshandwerk bei seinem Vater, dem Tribunus Illyrici Gratianus, und ist Offizier der Palastgarde, als er wenige Tage nach dem Tod des Ks. Jovian in Nicäa am 25.2.364 auf einstimmigen Vorschlag der zivilen und militärischen Würdenträger des Reiches von den Truppen per Akklamation zum Kaiser ausgerufen wird. Schon nach einem Monat beruft er seinen Bruder Valens zum Mitkaiser, überträgt ihm den Osten des Reiches, während er selbst den Westen übernimmt und zumeist in Trier residiert. Am Rhein bekämpft er erfolgreich die Alemannen und schließt mit ihnen 374 Frieden. Widerstrebend vermittelt er zwischen den verschiedenen christlichen Bekenntnissen, verbannt den in blutigen Kämpfen in Rom gewählten Papst Ursinus zugunsten des gleichfalls gewählten Damasus, begrüßt in Mailand die Bischofswahl des katholischen Ambrosius beim Tod des arianischen Bischofs Auxentius und erlässt Strafsanktionen gegen die Manichäer. Seit Juni 375 unternimmt er erfolgreiche Aktionen gegen die in Pannonien eingefallenen Quaden. Seit 368 ernennt er in jeder Stadt defensores civitatis (Volksverteidiger), deren Aufgabe der Schutz der Armen und S
chwachen vor Ausbeutung durch die Mächtigen ist. Die Leiche des wegen seiner Strenge gefürchteten Kaisers wird nach Konstantinopel überführt, wo er im Mausoleum der Apostelkirche neben seiner ersten Gattin beigesetzt wird.
Vater
Sohn