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Hermann vom Hagen. 936 Ritter und Kriegsoberster Ks. Otto I (AL. 32/252 B). Wird im Ditmaro Mersburgensi als "vir clarum et animosum et unum de praecipua nobilitate Saxonia" (berühmter und stolzer Mann von vorzüglichem sächsischem Adel) bezeichnet. Ursprünglich im Dienst Herzog Heinrichs, des Bruders Otto I, als sich dieser jedoch in offener Empörung gegen den Kaiser stellt, tritt Hermann nach Übergabe von Dortmund zum Kaiser über. Von Otto d.Gr. beauftragt, versucht er vergebens Herzog Heinrich zur Unterwerfung und Versöhnung zu bewegen, erst 941 kommt nach blutigem Kampf ein Friede zustande 154). Auch im Kampf des Kaisers gegen die Ungarn zeichnet sich Hermann besonders aus 21).
War schon in den letzten Generationen die exakte Filiation der Familienmitglieder derer von (vom) Hagen zunehmend problematisch, so wird sie nun gänzlich unmöglich, ganz abgesehen davon, dass die Weiterführung der Nummerierung bis Adovacer in der 47. Generation im 5. Jhdt. die schon gänzlich unvorstellbare Zahl von 92 Billionen (92 358 912 733 184) ergeben wird. In den folgenden 16 Generationen werden die Namen von 11 Mitgliedern der Familie überliefert und zwar: Kersten - Rüdiger - Otto - Gero - Rüdiger - Hattgothus - Siegbert - Heyso - Rüdiger - Hattwigast und Adovacer. Es konnte nur dort der Versuch einer generationsmäßigen Einordnung unternommen werden, wo neben dem Namen auch noch andere historische Daten überliefert sind. Das althochdeutsche Wort Hagen (auch Hag, Hain, latinisiert de Indagine, französisch Motte) bedeutet den umzäunten Raum, Gehege, im weiteren Sinn den Ritter, der aus der umwallten Burg stammt.
Familiennamen führen im frühen Mittelalter nur die herrschenden Dynasten-Geschlechter. Seit dem 11. Jhdt. beginnt sich auch der niedere Adel nach seinen Besitzungen zu nennen, wobei jedoch diese Bezeichnungen vorerst noch von Generation zu Generation, ja sogar zwischen Brüdern, wechseln können und erst im 13.Jhdt. praktisch unveränderbar feststehen. Allmählich setzt sich dann bis zum 15. Jhdt. auch für bürgerliche und bäuerliche Familien der durchgängige Gebrauch gleich bleibender Familiennamen allgemein durch, zunächst in Norddeutschland, etwas später auch in Österreich.
Sohn