B 19342 B 39
Desiderius König der Langobarden, * um 715 Brescia, + nach 786 in Klosterhaft in Corbie. Unter König Liutprand (+ 744) ist er Marschall (Comes stabuli), wenig später Herzog der Toskana. 756 gelingt es ihm, obwohl nicht der langobardischen Königssippe entstammend, mit Hilfe König Pippin III der Franken (AL. 38/9600 B) den Bruder Ratchis des soeben verstorbenen Königs Aistulf auszuschalten und sich von Papst Stephan II zum König krönen zu lassen. Allerdings kommt es bald zum Konflikt mit dem Papst, dem er entgegen den Abmachungen einige Städte nicht überlassen will. Er stärkt seine Stellung durch Unterwerfung der Herzogtümer Spoleto und Benevent und ernennt 759 seinen minderjährigen Sohn Adelchis zum Mitkönig. Seine Töchter Liutperga gibt er Herzog Tassilo III von Bayern zur Frau, Gerberga (AL.38/9671 B) König Karlmann (AL.38/9670 B) der Franken und deren namentlich unbekannte Schwester König Karl d.Gr. (AL. 37/4800 B). 773 besetzt er einen Teil des Kirchenstaats von Papst Hadrian I und liefert damit Karl den Vorwand zur Rettung des Papstes in Italien einzumarschieren und sich bei dieser Gelegenheit auch gleich das Reich der Langobarden einzuverleiben. Karl belagert 774 seinen ehemaligen Schwiegervater (er hat 772 seine langobardische Gemahlin schon verstoßen) in Pavia und läßt sich nach Eroberung der Stadt dort mit der Eisernen Krone krönen. Adelchis kann nach Byzanz entkommen, aber Desiderius und seine Gemahlin Ansa werden ins Frankenreich deportiert und bis zu ihrem Tod im Kloster Corbie gefangen gehalten.
Vater
Tochter