B 268 M 86
Miltiades III Lakiades, * um 554, I E mit Hegesypyle I, Enkelin des Peisistratos, II E mit AL. 269 L, + 489. Er wird 524 auf Weisung der Pythia (Orakel von Delphi) Archont von Athen und soll die Thraker vom Chersones (Südufer der Dardanellen) vertreiben, um dort eine Athener Kolonie zu gründen. Das gelingt ihm sehr gut und außerdem vertreibt er die Karer von der Insel Lemnos und unterwirft alle Inseln der Kykladen der athenischen Herrschaft. 514 beschließt der Perserkönig Darius I (AL.83/32 L) sein Reich nach Europa auszudehnen und lässt für seinen Krieg gegen die Skythen eine Brücke über den Ister (die Donau) schlagen. Mit der Bewachung der Brücke betraut er kleinasiatische Griechen, darunter auch Miltiades. Dessen Rat, die Brücke abzubrechen, damit Darius von Nachsachub abgeschnitten und den Skythen ausgeliefert wäre, beherzigen die anderen, um gutes Einvernehmen mit den Persern besorgten Griechen nicht und so muss Miltiades nach Athen flüchten. In der Folge macht Darius nicht nur alle ionischen (kleinasiatischen) Griechen sondern auch Thrakien und Makedonien tributpflichtig. 490 greifen die Perser mit 500 Schiffen, 10.000 Reitern und 200.000 Fußsoldaten Griechenland an, erobern rasch Euböa und setzen nach Attika auf die Ebene von Marathon über. Die akut bedrohten Athener bitten Sparta und andere Städte um Hilfe, bekommen aber nur von Platäa ein Kontingent von 1.000 Mann. Sie ernennen 10 Generäle, von denen aber nur Miltiades die Perser schon vor der Stadt angreifen will, während alle anderen sich nur hinter den Mauern verteidigen wollen. Miltiades setzt sich durch und es gelingt ihm tatsächlich am 12.9. die zehnfache persische Übermacht in die Flucht zu schlagen und auf ihre Schiffe zurück zu treiben. Nun bekommt er eine Flotte von 70 Schiffen, um die zu den Persern abgefallenen Inseln zu bekriegen. Die meisten ergeben sich freiwillig, aber das reiche Paros muss er belagern. Als die Stadt schon fast sturmreif ist, bewegt ihn ein Gerücht, die persische Flotte würde zurückkehren und angreifen, zum Abbruch der Belagerung und zur Rückkehr nach Athen. Dort wird er der Konspiration mit den Persern angeklagt und zu einer Geldstrafe von 50 Talenten verurteilt, was den Kosten der 70 Schiffe seiner Flotte entsprach. Als er diese gewaltige Summe nicht aufbringen kann, wird er ins Gefängnis geworfen, wo er noch im selben Jahr verstirbt. Ebenso undankbar sollten sich die Athener seinem Sohn Kimon II (AL.85/134 M) 26 Jahre später wieder verhalten.
Vater
Sohn