B 1156 L 88
Assarhaddon (auch Esarhaddon, Assurhaddon, "Assur hat mir einen Bruder gegeben") Großkönig von Assyrien, * um 715, + 669. Als Kronprinz nimmt er an den Kämpfen gegen die Kimmerer teil. Als sein Vater Sanherib 681 vermutlich von einem älteren Bruder ermordet wird, muss er sich erst in einem sechswöchigen Bürgerkrieg gegen diesen durchsetzen, bis er die Herrschaft antreten kann. Durch Verträge mit den Medern sichert er auch gleich die Thronansprüche seiner Söhne Assurbanipl (AL.87/578 L) in Ninive und Schamasch-Schum-Ukin (AL.1162 L) in Babylon. 680 besiegt er bei Hubuschna die Kimmerer, ein nomadisierendes Reitervolk. 677 rebelliert der König von Sidon gegen seine Oberherrschaft, er wird besiegt und enthauptet, seine Bevölkerung nach Assyrien deportiert. Er unternimmt Vorstöße bis in die Gegend des heutigen Teheran und sichert seine Ostgrenze gegen die Meder durch den Bau von Festungen im Zagros Gebirge. Im Süden wirft er die Elamiter zurück. 671 erobert er Unterägypten, Pharao Taharka muss nach Süden fliehen und er besetzt Memphis. Mit reicher Beute heimgekehrt muss er aber 669 einen neuen Krieg gegen die aufständischen Ägypter vorbereiten. Dabei erliegt er am 27.10.669 in Harran einer schon länger bestehenden Krankheit.
Der Zutritt zu seinen Palästen in Ninive und Kalach ist streng geregelt, sie stehen nur 14 namentlich berechtigten Personen offen. Die Königin hat einen eigenen Palast und eine getrennte Hofhaltung. Assarhaddon unterhält in seinem Palast aber auch einen großen Harem, der speziell nach der Eroberung von Memphis reich mit Jungfrauen aus Kusch bestückt wird. Das von seinem Vater zerstörte Babylon baut er wieder auf, er kümmert sich auch um den Ausbau von Assur, wo er den Escharra-Tempel erbauen lässt.
Vater
Mutter
Sohn
Sohn
Sohn