B 395738 G 54
Theodosius I der Große, römischer Kaiser, * 11.1.347 Cauca, spanisch Galizien, I E 376 mit Aelia Flacilla (AL.55/791481 G), nach schwerer Krankheit 380 getauft macht er gleichzeitig das nicäische katholische Christentum zur alleinigen Staatsreligion, II E 387 mit Galla, + 17. 1. 395 Mailand. Wegen seines Verbotes der heidnischen Kultausübung ab 392 und seiner Verurteilung christlicher Häresien, wie des Arianismus, wird er im Relief der nebenstehenden Silberschale mit Heiligenschein dargestellt. Nichtsdestotrotz befahl er die Hinrichtung von 7000 Aufrührern in seiner Hauptstadt Thessaloniki, wofür er allerdings vom heiligen Bischof Ambrosius mit Kirchenbuße bestraft wurde.
368 ist er im Gefolge seines Vaters auf Feldzügen in Britannien, 370 am Rhein gegen die Alemannen, 372 bereits als Magister equitum praesentalis (Kommandeur der kaiserlichen Reiterei) an der Donau gegen die Sarmaten tätig. 373 bleibt er als General der Militärprovinz Moesien am Balkan, während sein Vater nach Afrika versetzt wird. 376 zieht er sich nach der ungerechten Verurteilung und Hinrichtung seines Vaters auf seine Güter nach Spanien zurück. Nach der Katastrophe von Adrianopel, wo der Ost-Kaiser Valens am 9.8.378 mit zwei Drittel seines Heeres im Kampf gegen die Goten fällt, wird Theodosius von Kaiser Gratian zum Heermeister Illyriens gemacht und im folgenden Jahr gleich zum Augustus (Mitkaiser) erhoben. Er residiert in Thessaloniki und bringt am 3.10.382 die Goten dazu, mit ihm einen Foederatenvertrag zu schließen, der dem Ostreich eine lange Friedensperiode sichert, während sich das Westreich in Bürgerkriegen zerfleischt. 381 beruft er das zweite ökumenische Konzil nach Konstantinopel ein wo 150 Bischöfe die von ihm gewünschte endgültige Fassung des Nicäischen Glaubensbekenntnisses beschließen, das bis heute Bestand hat. Er reformiert die Verwaltung, bekämpft die Korruption und prägt 383 den unrühmlichen Grundsatz: „Niemand soll etwas besitzen, das frei von Steuer ist“. Konstantinopel erlebt unter seiner Regierung einen lebhaften Aufschwung und schwillt auf 250.000 Einwohner an. Literatur, Kunst und Wissenschaft erreichen eine neue Blüte. 387 schließt er einen Friedensvertrag mit den Persern und gibt sich bei der Aufteilung Armeniens mit dem kleineren, aber strategisch wichtigen Teil zufrieden. 388 kommt er seinem weströmischen Schwager Kaiser Valentinian II im Kampf gegen den Usurpator Magnus Maximus (AL.395538 G) zu Hilfe und hält einen triumphalen Einzug in Rom. 392 wird aber Ks. Valentinian in seinem Palast in Vienne erhängt aufgefunden, der abtrünnige fränkische Heermeister Arbogast ruft den Heiden Eugenius zum Kaiser aus. Diese heidnische Reaktion kann der fromme Katholik Theodosius nicht dulden, er marschiert mit seinem Heermeister Stilicho im Westen ein und besiegt am 6.9.394 seine Feinde am Fluvius Frigidus im Vipavatal im heutigen Slowenien. Für die wenigen Monate bis zu seinem Tod in Mailand an Wassersucht ist somit die Einheit des römischen Reiches wiederhergestellt, es wird aber sogleich wieder unter seinen Söhnen Honorius (Westen) und Arcadius (Osten, AL.395740 G) aufgeteilt.
Vater
Tochter