B 16384 Ch 71
Wen Di (Liu Heng), Kaiser von China, * -202, + -157.
Als 180 seine drei Vor¬gänger, sein Halbbruder Hui und dessen Söhne Qian Shao und Hou Shao gestorben, bzw. ermordet waren, gereicht es ihm zum Vorteil, nur der Sohn einer aus einflussloser Familie stammenden Konkubine seines Vaters Ks. Gaozu zu sein, und er wird deshalb von den eigentlich herrschenden Beamten auf den Thron gesetzt. Entgegen deren Erwartungen beschneidet
er aber sogleich ihre Macht. Er erläßt Sozialgesetze zu Gunsten von Waisen, Witwern und Witwen und führt eine Art Volkspension für über 80-jährige ein, denen monatlich gewisse Mengen von Reis, Fleisch, Wein und Tuch zugeteilt werden. Von seinen Beamten verlangt er, dass sie ihn kritisieren und gleichzeitig auch Nachfolger für ihre eigenen Positionen vorschlagen. In einer umstrittenen Aktion gibt er 175 das Münzregal aus der Hand und fördert dadurch Liu Pu und andere, die später die gefährlichsten Widersacher seines Sohnes Kaiser Jing Dis (AL.70/8192 Ch) werden. 167 ersetzt er die Strafen des Verstümmelns des Gesichtes, des Abschneidens der Nase und des Fußes durch Auspeitschung, woran jedoch mehr Delinquenten als zuvor sterben. Ab 165 gerät er unter den Einfluss des Magiers Xinyuan Ping (???) und verfällt dem Aberglauben. Xinyuan nützt die Situation aus und bereichert sich an den zahlreichen Tempeln, die der Kaiser für ihn errichten lässt. Im Winter 164 werden aber seine Machenschaften aufgedeckt und der Magier wird samt seiner ganzen Sippe hingerichtet.
In seinem Testament beschränkt Wen Di die Hoftrauer auf drei Tage, im Gegensatz zu den bis dahin üblichen langen Trauerzeiten, in denen Hochzeiten, Opfer, der Genuss berauschender Getränke und von Fleisch verboten waren. Seine Konkubinen sollten nach Hause geschickt werden, während es vor und nach ihm üblich war, kinderlose Konkubinen zusammen mit dem Kaiser zu begraben.
Vater
Mutter
Sohn