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Rost (auch Rhost, Rosthius) Nicolaus, ev. Pfarrer zu Cosma, * 1542 Weimar, + 22. 11. 1622 Cosma. Besucht die Schule in Altenburg und betreibt neben den Sprachen besonders die Musik. Mit dem Altenburger Cantor David Köhler und dessen gesamter Cantorei wohnt er 1560 der Hochzeit des Herzogs Johann Wilhelm in Weimar zwecks musikalischer Aufführungen bei, geht 1563 mit Köhler nach Schwerin an den Hof Herzog Johann Albrechts von Mecklenburg und kehrt im folgenden Jahr nach Altenburg zurück. Hierauf zieht er nach damaliger Sitte als Musikus in Deutschland umher. Nachweislich ist er in Mainz tätig, um 1580 an der kurpfälzischen Kapelle im Schloss Heidelberg, später in Erbach, schließlich als Cantor und Kapellmeister in Weimar. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, ins geistliche Amt zu kommen, erhält er 1602 durch das Weimarer Konsistorium die Pfarrstelle in Cosma, obwohl die Gemeinde wegen seines fortgeschrittenen Alters dagegen protestiert. 1616 bekommt er seinen in Erbach geborenen Sohn Nicolaus zum Substituten, der 1620 zum Diakonat in Altenburg befördert wird, worauf der Vater das Pfarramt noch zwei Jahre lang allein verwaltet und erst als Achtzigjähriger durch den Tod von der Kanzel abberufen wird.
Er war ein gerühmter Tonsetzer, namentlich Liederkomponist, auch "ein feiner Poet und hat die Historiam von den gestohlenen beiden Fürsten in eine Comoediam bracht". Dabei handelt es sich um den Altenburger Prinzenraub durch Kunz von Kauffungen im Jahre 1455. Zahlreiche seiner Werke sind schon zu seinen Lebzeiten im Druck erschienen und bis heute erhalten, so z. B. 1583 Fröhliche newe teutsche Gesäng, 4-6 stimmig (siehe das Notenbeispiel aus der österreichischen Nationalbibliothek auf der folgenden Seite), 1594 Newe liebliche Galliardt, 4 stimmig, 1603 Psalm 127 8 stimmig, 1614 Cantiones selectissimae, 17 lateinische Motetten, 6-8 stimmig, in Gera. 100) 127) 138)
Vater
Sohn