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Rohr von Jans, vulgo Jänslin, Herr auf Burg Rohr im Kremstal, * ca. 1240, + ca. 1305, urk. 1277 - 1304.
1277 kann er aus Bayern auf den Familienbesitz in Oberösterreich zurückkehren, von dem sein Vater durch König Ottokar vertrieben wurde. 1278 kämpft er in der siegreichen Schlacht Rudolfs von Habsburg bei Dürnkrut, die das Interregnum für Österreich beendet, und hält sich auf der Rückkehr im Stift Seitenstetten auf. 1284 stiftet er dem Spital am Pyrn den Pirchhof und hat auch die Burg Rohr schon wieder aufgebaut. Er besitzt als mütterliches Erbe die halbe Burg Reifnitz am Wörthersee, die er 1285 an den Grafen Meinhard IV von Tirol, den späteren Herzog von Kärnten (AL. 26/940 A), um 403 Mark, das sind 113 kg Silber, verkauft. Zeuge des Kaufvertrages ist dessen Schwiegersohn Herzog Albrecht von Österreich. 1288 stirbt seine erste Frau, Agnes, und er heiratet kurz darauf Margarete von Schwarzenau. 1289 - 91 verkauft er zahlreiche Güter in Ober- und Niederösterreich, darunter die von Margarete in die Ehe mitgebrachten Gumpendorf bei Wien und Spitz an der Donau. 1289 - 1301 hält er sich mehrfach in Wien auf, 1290 verpfändet er laut der tieferstehender Urkunde dem Kloster Sankt Florian einen Hof an der Eben. Seit 1292 ist er am Rande in den Adelsaufstand gegen Herzog Albrecht verwickelt und bereitet durch weitere Güterverkäufe die Auswanderung der Familie vor. 1293 verpfändet er dem von Capellen den Hof Schrakkenbach bei Ebelsberg und Weingärten in Niederösterreich für 34 Pfund. Gleichzeitig übereignet er ihm Gertraud, die Frau seines Dienstritters Kressling, leiht von ihm 100 Pfund Wiener Pfennige und verpfändet ihm dafür auch Gertrauds Nachkommen. Ein anderes Mal verkauft er 40 Frauen und Kinder seiner Dienstritter auf einmal. 1303 verkauft er an nun schon König Albrecht wahrscheinlich zwangsweise die Stammburg Rohr und an Königin Elisabeth, Meinhard IV Tochter, den Hackelhof bei Steyr. 1304 gibt er dem Erzbischof von Salzburg alle seine Lehen in Bayern zurück. 129) 162)
Vater
Mutter
Sohn