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Reya de Castelletto Ermelinde Cäcilia Katharina, Edle von, * 29. 10. 1856 Wien, Laimgrube 194, + 10. 11. 1945 Wien, beigesetzt in der o. a. Familiengruft.
Schwester der Elvira (die ihren Cousin Pepeu heiratete), des Virgil (* 1858, + 1927, Vater meines bis 1980 noch in Triest lebenden Großonkels Franz von Reya), der Gisela, des Alfonso (Priester) und der Aurelia (Nonne). Lernt Carl Wagner während der Wiener Dienstzeit ihres Vaters kennen, doch kehrt die Familie noch vor ihrer Verlobung nach Triest zurück. Zur Stärkung ihrer schwächlichen Gesundheit muss sie 1876 ein paar Monate bei ihrer Tante Christina in der kräftigenden Seeluft Hamburgs verbringen. Von dort sowie von Triest schreibt sie ihrem Carl regelmäßig jede Woche drei Liebesbriefe, die alle erhalten sind. Ermelinde geht zu dieser Zeit nicht nur täglich zur heiligen Messe, sondern besteht auch trotz der Widerstände ihres geliebten Carlotto darauf, dass zur Einrichtung des ehelichen Schlafzimmers ein Betstuhl gehört.
Nach dem frühen Tod ihres Gatten bewohnt sie gemeinsam mit ihrem unverheirateten Sohn Rudolf bis 1942 das Haus in der Reichgasse (damals Gustav Großgasse, jetzt Beckgasse) 10, und verkauft es dann an ihren Enkel Rudolf Otto (AL. 3/4). Sie zieht in die Pension Führer, in der Hietzinger Hauptstraße 53, die später abgerissen wurde, um ein Verwaltungsgebäude der Fa. Bauknecht zu errichten. 1945 stirbt sie bald nach Kriegsende an Unterernährung, weil sie sich weigert, die von den Russen der Wiener Bevölkerung zur Verfügung gestellten wurmigen Erbsen zu essen. Der Totenschein nennt ausdrücklich Hungerödeme als Todesursache.
Vater
Mutter
Tochter