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Reiser Christoph, Druckerei - Direktor, * 11. 4. 1836 Forchheim, Bayern, E 7. 10. 1865 Wien, + 8. 2. 1892 ebendort. Seit der Niederlassung in Wien schreiben er und seine Nachkommen ihren Namen Reisser mit zwei s. Erlernt die Buchdruckerei in Bamberg und tritt nach Wanderschaft in Deutschland 1856 als Setzergehilfe in die Druckerei der Tageszeitung "Neue Freie Presse" in Wien ein, wo er in kurzer Zeit zu deren Direktor avanciert. In Zusammenarbeit mit der Fa. G. Sigl konstruiert er die erste in Österreich gebaute Rotationsdruckmaschine und druckt die Zeitung als erste auf dem Kontinent auf Endlospapier-Rollen. 1873 richtet er den Pavillon der "Neuen Freien Presse" auf der Wiener Weltausstellung ein. In Anerkennung seiner Leistung wird ihm nicht nur das Goldene Verdienstkreuz mit Krone verliehen, sondern er bekommt auch den Großteil der ausgestellten Maschinen geschenkt. Mit diesen gründet er seine eigene Druckerei Christoph Reisser & Werthner. Er ist gut mit dem Maler Anton Romako befreundet, der sein und seiner Frau lebensgroße Portraits geschaffen hat, die 1989 von seinem geschäftlich wenig interessierten Enkel Friedrich (AL. 1a III 4) an die Sammlung Prof. Leopold verkauft wurden und 1992 im Mittelpunkt der großen Romako - Ausstellung im Wiener Belvedere standen. Die Nachricht von seinem Tod nimmt die halbe erste Seite der "Neuen Freien Presse" ein und ein riesiger Kondukt begleitet ihn vom Sterbehaus, der Presse - Druckerei in der Fichtegasse, zur Einsegnung durch den Wiener Vizebürgermeister, einen Schotten - Pater, im Stephansdom.
Vater
Mutter
Sohn