B 12363 G 49
Theodora, Byzanz, * 497 als Tochter des Bärenwärters Acacius, E 525 mit Kaiser Justinian d.Gr., 527 Erhebung zur Augusta, + 28.6.548 in Konstantinopel, vermutlich an Krebs, beigesetzt in der Apostelkirche. Im Alter von 15 Jahren verliert sie ihren Vater und verdingt sich als Schauspielerin, meist nur ein Euphemismus für Prostituierte. Aus dieser Zeit stammt ihre Tochter Theodora (AL. 48/6181 G). Nach Aufenthalten in Afrika und Syrien kehrt sie um 520 nach Konstantinopel zurück und lernt den Neffen Kaiser Justin I, den später größten byzantinischen Kaiser Justinian d.Gr. kennen. Er lässt ihretwegen das Gesetz ändern, das ihm die Heirat mit einer Schauspielerin verbieten würde, schließt 525 die Ehe und erhebt sie 527 zur Augusta und Mitregentin.
532 trägt sie durch flammende Reden maßgeblich zur Niederschlagung des Nika-Aufstandes bei. Theodora interveniert mehrmals zu Gunsten der Monophysiten und zieht auch bei kaiserlichen Personalentscheidungen die Fäden. Sie drängt den Einfluss des ihr zu mächtig erscheinenden Belisar zurück und fördert statt dessen Narses. 541 betreibt sie die Entmachtung und Verbannung des Prätorianerpräfekten und höchsten Staatsbeamten Johannes des Kappadokiers. Sie ist allerdings auch karitativ tätig und die von Justinian erlassenen Gesetze gegen den Mädchenhandel wurden von ihr initiiert. Der orthodoxe Schriftsteller und Historiker Prokopios von Caesarea zeichnet als Freund des Johannes und des Belisar in seinen Anekdota ein allzu negatives Bild der Kaiserin.
Vater
Mutter
Tochter