B 79 R 52

Constantina, * um 320, I E um 335 mit ihrem Neffen Hannibalianus, dem römischen Klientelkönig von Armenien (337 ermordet), II E 351 mit AL.52/78 R, + 354 in Bythinien an einem Fieberanfall auf der Reise von Antiochia nach Mailand, wo sie zwischen ihrem Gatten und dessen Cousin, ihrem Bruder Kaiser Constantius II hätte vermitteln sollen. Tochter Kaiser Konstantin d.Gr., der ihr den Titel Augusta verleiht, und der Fausta. Constantina ist eine hoch politische Frau und überredet 350 den römischen Offizier Vetranio in Abstimmung mit ihrem Bruder Kaiser Constantius II dazu, sich in Sirmium zum Augustus proklamieren zu lassen, um ein Gegengewicht gegen den Usurpator Magnentius zu schaffen. Der Plan geht allerdings schief, weil sich nun beide miteinander verbünden und sich zuletzt auch ihr von Constantius als Caesar eingesetzte Gatte Gallus sich gegen ihn erhebt.

Die späte Überlieferung berichtet, dass Costantina durch Agnes von Rom, die ihr im Traum erschien, von einer unheilbaren Krankheit geheilt wird und sich dem Christentum zuwendet. Eigentlich sollte sie demnach mit dem heidnischen Konsul und Witwer Gallicanus verheiratet werden, aber sie entscheidet sich für ein jungfräuliches Leben und gewinnt auch noch die beiden Töchter des Gallicanus, Attica und Artemia, für das Christentum. Zusammen mit ihnen gründet und bezieht sie an der Via Nomentana in Rom beim Grab von Agnes ein Kloster und erbaut Agnes zu Ehren dort die Basilika S. Agnese fuori le mura. Gallicanus muss in den Krieg ziehen und sie gibt ihm dazu ihre besten Diener mit, die Heiligen Johannes und Paulus, deren Statuen als Assistenzheilige die Kirche von Nussdorf in Oberösterreich zieren. Sie läßt sich noch zu Lebzeiten an der Via Nomentana ein Mausoleum erbauen; aus ihm wurde die heutige Kirche S. Costanza; Costantinas Sarg wurde 1819 von dort in die Vatikanische Museen überführt. Die Verehrung Costanzas ist erst ab dem 16. Jahrhundert bezeugt, sie wurde nicht in das Martyrologium Romanum aufgenommen. So ganz ernst scheint es ihr mit dem jungfräulichen Leben auch nicht gewesen zu sein, sonst hätte sie nicht noch den Gallus geheiratet und ihm in Antiochia eine Tochter Anastasia (AL.51/39 R) geboren.

Vater

Mutter

Tochter