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Vorwort
Die Heiligen unter unseren Vorfahren
Herkunft der Familie
Legende
Partner
 
Name
Geb.dat.
St./Bld.
Ahnennr.
 
Mucia
-140
I
3147311 R
 
Mucia Tertia
-105
I
786827 R
 
Muhr (Murr) Hanns
1675
A/St
328
 
Muhr Josef
1709
A/St
164
 
Muhr Konstantia
1793
A/St
41
 
Muhr Martin
1762
A/St
82
 
Munatia Plancina
-35
I
12964876465 G
 
Munatia Plancina
-5
I
133155 R
 
Murray (Murrey) John
1610
GB
B 2480
 
Murray (Murrey) John
1641
GB
B 1240
 
Murray Cattarina
1762
I
155
 
Murray John
1675
GB
620
 
Murray John
1713
GB
B 310
 
Name Vorname, wenn Abbildung rot
Geb. Dat. (grün = geschätzt)
Staat/Bundesld. heute
Nummer in Ahnenliste
Murray John
1675
GB
620

620 10

Murrey John, Kaufmann in Douglas, Isle of Man, + 8. 10. 1741 ebendort. 1706 kauft er von 29 Mitgliedern des Tynwald Court, wo der Handel abgeschlossen wird, insgesamt 20 Tonnen starkes Bier, um es nach den Westindischen Inseln zu exportieren. Er zahlt 18 Shilling pro Fass und stellt selbst die Fässer bei. Im gleichen Jahr stiftet er der Pfarrkirche St. Mathews im Ortsteil Braddan, Douglas, die Turmuhr, die seine Initialen trägt, und die auch 1899 beim Neubau der Kirche in den neuen Turm übersiedelt wurde.

Ebenfalls 1706 kauft er von seiner Tante (?) Esther Quayle einen Vorratskeller und 1711 verkauft sie ihrem "louving kinsman" ein Haus in der Stadt um £ 30. Sie unterzeichnet die Urkunden jeweils mit einem X und ihrem Siegel. 1708 pachtet er vom Landesherrn James, Nineth Earl of Derby, sämtliche Blei- und Kupferminen der Insel und zahlt dafür pro Tonne £ 3 Förderzins. Die jährliche Förderung von 1709-13 beträgt durchschnittlich 30 - 40 Tonnen. 1711 errichtet er noch einen neuen Schmelzofen, verlängert aber 1714 den Pachtvertrag nicht mehr. Dieser Schmelzofen ist bis in jüngster Zeit noch gestanden und wurde von J. R. Bruce im "Journal of the Manx Museum" 1961 (S. 152-154 mit 6 Abbildungen) ausführlich beschrieben. Er ist das älteste industrielle Gebäude der Insel und misst 22 x 7 Meter. Der später für landwirtschaftliche Zwecke genutzte Bau hat zwei Geschosse mit je zwei Räumen. Die Esse mit zwei großen Blasbälgen stand in einer separaten Halle im Hof der Anlage.

1709 verliert das von seinem Vater geprägte Geld (s. AL. 11/1240) auf der Insel seine Gültigkeit und er löst es gegen Silber ein. 1720 kauft er den Besitz Ronaldsway (430 acres) und Creggans im Süden der Insel, der ehemals dem 1663 hingerichteten Rebellen William Christian gehört hatte. 1722-40 ist er Abgeordneter im Insel-Parlament, dem House of Keys. 1730 lebt er mit Frau, 7 Kindern, 4 Dienern und 2 "Fremden" in Murrey's Court in Douglas. Im folgenden Frühjahr stirbt Susanna, 4 ihrer 11 Kinder waren schon früher verstorben.

Am 22. 9. 1739 macht er sein Testament. Er teilt darin seinen sehr umfangreichen Grundbesitz und seine Mühlen auf seine Kinder auf und gleicht die unterschiedlichen Werte der Realitäten durch bare Zuwendungen zwischen £ 400 und £ 1000 aus. Er bedenkt auch seine noch ungeborenen Enkel und vermacht der frisch verheirateten Tochter Susan £ 400 "for her eldest son if she shall have any, and for want of a son for her eldest daughter". Schwiegersöhne, wie der berühmte Entdecker Canalettos und Begründer der British Library Joseph Smith, und sonstige Verwandte, darunter Bischof Thomas Wilson, bekommen je £ 10, die Armen von Douglas eine Stiftung von £ 100, deren Zinsen ihnen an jedem Karfreitag auszuzahlen sind. Das ist zwar nicht übertrieben großzügig, doch fehlt immerhin im Testament die in katholischen Ländern übliche Verpflichtung, für den Almosengeber unablässig zu beten.

Seinen gesamten Hausrat im Wert von £ 44,3,9 (3 Shilling, 9 Pence) vermacht er seiner früh verwitweten ältesten Tochter Ellinor Sampson. Wir lernen bei dieser Gelegenheit das Inventar eines großbürgerlichen Hauses kennen: Das wertvollste Stück ist eine Uhr (£ 3,10,-), gefolgt von zwei Gemälden in Goldrahmen (£ 1,4,6). 4 Tische kosten zusammen £ 1,17,2, 22 Stühle etwa ebenso viel. Ein Fauteuil wird mit 3 Shilling taxiert und ein anderer mit 12/-. 4 Kommoden(£ 2,2,-) und 3 große Betten, jeweils mit Vorhängen rund herum vervollständigen die Möblierung. Beim Geschirr gibt es 36 Zinnteller zu je Sh 1/-, 12 Porzellanteller à Sixpence, 6 Teeschalen à 2 d, 5 Kaffeeschalen à 1 d, 3 Wassergläser à 4 d und 2 Spucknäpfe für 1/4. Dazu 19 Paar Messer und Gabel für 11/-, zahlreiche Töpfe und Pfannen für die Küche, darunter als teuerstes Stück 1 Teekessel aus Messing mit Ständer für 9/-, während die kupferne Kaffeekanne nur 1/6 wert ist. Bei der Wäsche gibt es Federbetten und Daunendecken (3 - 8 Shilling), 6 Leintücher à 3/-, 5 Handtücher à 3 d und 4 rote Fenstervorhänge für 15/6. Die Tische deckt man mit 7 Tischtüchern zwischen 2 und 7 Shilling und 19 Damast-Servietten zu je 10 d. Ein Kaminbesteck zu 4/-, 3 Ferngläser und zahlreiche Kerzenständer runden das Bild ab.

Diese Beträge erscheinen uns lächerlich niedrig und tatsächlich trieben auch die wohlhabendsten Bürger damals noch sehr viel weniger Aufwand als heute. Ein Pfund ist in dem seither vergangenen Viertel Jahrtausend auf etwa den 250. Teil seines Wertes gesunken, steht aber noch immer sehr viel besser da als unsere Währung, wo man den Gulden dieser Zeit mit etwa 500 multiplizieren muss, um auf österreichische Schillingwerte zu kommen. 107) 108)

Im Juni 1997 reiste ich nach Douglas und musste dort feststellen, dass Johns Grabstein am Friedhof der Pfarrkirche St.Mathews im Ortsteil Braddan beim Neubau der Kirche 1899 als Baumaterial verwendet worden war. Im Museum der Isle of Man entdeckte ich, dass er einer der größten Kaufleute der Insel war, wobei aber der Begriff "Merchant" auch als Synonym für (Alkohol-) "Smuggler" dient. In der Manx National Heritage Library las ich einen Bericht des gleichnamigen Gouverneurs Murray, der von seiner Residenz in Castletown zur Inspektion nach Douglas gekommen war, an den Landesherrn Lord Derby, vom 18. 4. 1736: "Mr.Murrey in whose house I lodged sent the populace punch, the other merchants beer, and they made noise enough. Till midnight the old gentleman my Land Lord was not to be within doors. On my coming he had sent for half a dozen of the principal merchants and we were very merry and not quite sober at two in the morning when we parted."

 
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