B 524322 G = 524324 G 55
Tiridates (Trdat) III Arscharuni, der Große, König von Armenien, Heiliger, * um 250, E um 290, + 330. Wie der Perserkönig Shapur 253 wieder einmal das von den Römern dominierte Armenien erobert, die Hauptstadt Artashat zerstört und die königliche Familie massakriert, wird Tiridates von einer Magd gerettet und in den römischen Teil Kleinasiens gebracht. Er wächst am Hof des späteren römischen Tetrarchen Gaius Flavius Licinius auf, der ihn mit Ks. Diocletian bekannt macht. Der schickt ihn unterstützt von römischen Truppen 287 nach Armenien, wo er von der Bevölkerung freudig als rechtmäßiger König begrüßt wird. Die den Norden seines Landes ständig bedrohenden kaukasischen Alanen kann er durch seine Heirat mit deren Königstochter Ashken ruhig stellen. Als treuer Anhänger Diocletians lässt er die Christen blutig verfolgen und kerkert den heiligen Mönch Grigor Lussavoritis (den Erleuchter, AL.56/1048640 G) nach schrecklichen Foltern im Turm der Zitadelle der Hauptstadt ein. Ein paar heilige Jungfrauen, die aus Rom nach Armenien zurückgekehrt sind, lässt er hinrichten. 294 wird er zwar vom Perserkönig Nerses wieder vertrieben, der jedoch 297 dem Gegenstoß der vereinigten Heere des Tiridates, Diocletian und Galerius unterliegt. 301 wird er von einer fürchterlichen Krankheit befallen – er soll das Aussehen eines Ebers bekommen haben – und nachdem alle Gebete und Opfer der heidnischen Priester erfolglos bleiben, lässt er auf Anraten seiner Schwester Koshrovidukht den wundersamerweise noch lebenden Grigor aus seinem Verlies holen und der kann ihn tatsächlich gesund beten.
Nun wird aus dem Christenverfolger ein glühender Anhänger der neuen Lehre, er lässt sich und seine Familie taufen und führt das Christentum als Staatsreligion ein, früher als in jedem anderen Land der Erde. Er erbaut an Stelle des alten Vagarshapat in der Nähe von Erewan die Klosterstadt Echmiadzin (d. h. „der Ort, an dem der eingeborene Sohn Gottes herabstieg“), die der Sitz des Patriarchen Grigor und seiner bislang 162 Nachfolger wurde. Den inzwischen auch zum Christentum bekehrten Römern ist die Konversion der Armenier durchaus recht, aber die Perser sehen dadurch die Interessen des Mazdaismus gefährdet und betreiben deshalb erfolgreich die Ermordung Tiridates’ durch einen seiner Höflinge. Auf der nebenstehend abgebildeten Buchmalerei weist die Hand Gottes Grigor an, wie er den neben ihm sitzenden König Trdat bekehren soll.
Vater
Mutter
Tochter
Sohn