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Gans zu Putlitz von Caspar, Edelherr und Ritter, * 1360, E vor 1412, + 1430, begraben im Dom von Havelberg, wo sein Abbild bis heute, wie tiefer stehend gezeigt, auf einem der größten Grabsteine abgebildet ist. Der jetzt an der Wand stehende Stein lag Jahrhundertelang am Boden und die Figur ist daher leider nur mehr schwer erkennbar.
1399 nimmt er die von Dietrich v. Quitzow (AL. 350384) eroberte Stadt Lenzen für 2000 Schock Böhmischer Groschen zum Pfand. 1404 tritt er mit seiner ganzen Herrschaft, zu der auch die Quitzowschen Güter gehören, gegen Zahlung einer Ablösungssumme aus der Lehenshoheit Mecklenburgs in die der Mark Brandenburg über. 1410 zum Landeshauptmann der Prignitz ernannt, fällt er sofort kriegerisch in der Neumark ein, um einige Dörfer des Klosters Lehnin auszupochen (d. h. zu plündern und niederzubrennen). 1411 reist er an der Spitze einer Stände-Delegation als Vertreter des Adels nach Ofen (Budapest), um Kaiser Sigismund zu huldigen, der nach dem Tod seines Vetters Jobst von Mähren nun auch Markgraf von Brandenburg ist. Er nimmt dort gemeinsam mit seinem Schwager Hartwig von Bülow Lenzen zum Lehen des neuen Landesherrn Sigismund. Gleichzeitig setzt der stets in Geldnöten befindliche Kaiser den Nürnberger Burggrafen Friedrich v. Hohenzollern zum obersten Verweser und Hauptmann der ganzen Mark Brandenburg ein, wofür ihm dieser 150.000 Goldgulden vorstreckt. Die später folgende Verleihung der Kurwürde am Konzil von Konstanz lässt sich Sigismund dann noch mit weiteren 250.000 Gulden honorieren, die er für den Krieg in Böhmen gegen die Hussiten braucht. Caspar beruft sich allerdings auf seine erst im Vorjahr erfolgte – und vermutlich auch teuer bezahlte – Ernennung zum Landeshauptmann, verweigert Friedrich die Anerkennung und schließt sich der Adelsverschwörung des Dietrich von Quitzow (AL. 350384) an.
1412/13 führt er Krieg gegen den mit Friedrich verbündeten Bischof von Brandenburg, wobei unter anderen das Dorf Ketzin ausgeplündert und niedergebrannt wird. Durch eine nächtliche Überrumpelung gelingt es aber dem Bischof, Caspar gefangen zu nehmen und er muss nun die nächsten drei Jahre in zuerst sehr harter, dann aber ritterlicher Gefangenschaft auf Schloss Ziesar verbringen. Erst am 19. 2. 1416 kann er sich daraus befreien, indem er Lösegeld zahlt, dem Bischof Urfehde schwört und sich dem neuen Kurfürsten unterwirft.
1420 führt er 400 Reiter in der siegreichen Schlacht Friedrichs gegen die Pommern in Angermünde und ist am 25. 7. 1421 Zeuge des Friedens zwischen der Mark und Pommern. 1422 zieht er als Feldhauptmann der Prignitzer Truppen nach Sachsen, um das dort durch Tod erledigte Herzogtum für Prinz Johann von Brandenburg zu sichern. Das gelingt zwar nicht, doch zieht er erst ab, als der vom Kaiser eingesetzte Kurfürst Friedrich der Reiche von Meißen den Brandenburgern eine Entschädigungszahlung von 33.500 Mark Silber verspricht. 1424 besiegt er die Mecklenburger in der Schlacht von Pritzwalk, wobei mehr als 800 Train-Wagen erbeutet werden. Im folgenden Jahr kämpft er in der Schlacht von Prenzlau wieder gegen Pommern. Am 4. 7. 1429 ist er Zeuge Markgraf Johanns von Brandenburg bei der Hochzeitsverabredung seiner vierjährigen Tochter mit dem Herzog von Braunschweig-Lüneburg. 121)
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