34004 R 61
Titus Flavius Clemens, * um 60, + 95, von seinem Cousin und Mit-Consul, dem Kaiser Domitian, im Jahr seines Consulats wegen Betätigung als Christ angeklagt und hingerichtet. Die Ostkirche feiert ihn daher als heiligen Märtyrer, die römische Kirche ist da zurückhaltender und meint, es könnten auch andere politische Gründe zum Todesurteil geführt haben. Der gleichzeitig amtierende vierte Papst, ebenfalls namens Clemens, scheint einer seiner freigelassenen jüdischen Sklaven gewesen zu sein.
Nach seinem Tod hört man auch nichts mehr von seinen beiden ältesten Söhnen, die ursprünglich von Domitian adoptiert und zu seinen Nachfolgern bestimmt worden waren. Es ist eine reizvolle Spekulation ob die Geschichte wohl anders verlaufen wäre, wenn nach Domitians Ermordung 96 nicht des Clemens Onkel Nerva, sondern seine beiden christlichen Söhne auf den Kaiserthrohn gekommen wären ....
Domitian ließ jedenfalls das römische Wohnhaus des Clemens auf der Alta Semita, das als christliche Hauskirche gedient hatte, zu einem Tempel des flavischen Geschlechts umgestalten, im 4.Jhdt. wurde wieder eine Kirche daraus und jetzt steht dort die prachvolle Barockkirche San Clemente, allerdings nach dem Papst und nicht nach dem Consul Clemens benannt. Jedenfalls haben wir mit Clemens das früheste Zeugnis für das Christentum in diesem Buch, wenn man von dem doch eher sagenhaften Briefwechsel von König Abgar V v.Osrohene (AL.64/36 K) mit Jesus Christus selbst absieht.
Vater
Mutter
Sohn