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Geiserich König der Vandalen und Alanen, * um 389, E um 410 mit einer wahrscheinlich katholischen Romanin in Spanien, + 24. 1. 477 Karthago. 406 fällt sein Vater Godegisel beim Überschreiten des Rheins in das von den Franken als römische Föderaten verteidigte Gallien. Sein Halbbruder Gunderich wird König und gemeinsam mit Sueben und den nicht germanischen Alanen ziehen sie 409 nach Spanien. Der Versuch des Kaisers Honorius sie mit Hilfe der Westgoten zu vertreiben misslingt und 422 besetzen die Vandalen Andalusien, das ihnen seinen Namen verdankt. 428 stirbt Gunderich bei der Plünderung von Sevilla, Geiserich wird König und führt sein Volk von 80.000 Menschen gemeinsam mit den Alanen 429 nach Nordafrika. Zuvor rottet er sicherheitshalber die Familie Gunderichs aus und führt die Senioratserbfolge ein, nach der jeweils der älteste hasdingische Königssohn dem König nachfolgt, was Brüder des Königs gegenüber Königskindern bevorzugt. Er vermeidet dadurch die sonst bei den Germanen üblichen Reichsteilungen, aber es kommen dadurch immer nur alte Männer zur Herrschaft, was letztlich zum Untergang der Vandalen führen wird. Schon 435 nimmt er Hippo Regius ein, die Bischofsstadt des heiligen Augustinus, der während der Belagerung stirbt. 439 erobert er Karthago und macht es zur Hauptstadt seines Reiches. 442 schließt er mit Ks. Valentinian III (AL.52/98934 G) in Ravenna Frieden und stellt seinen Sohn als Geisel. Nachdem Valentinian aber 454 ermordet wurde, fällt Geiserich in Italien ein und lässt in Rom alles plündern, was der Westgote Alarich (AL.54/32770 F) 410 noch nicht weggeschleppt hatte. Die Vandalen erobern auch die Inseln Sizilien, Sardinien, Korsika und die Balearen, können sich dort aber nicht dauerhaft festsetzen. 468 scheitert der oströmische Kaiser Leo I mit seinem Versuch, die Vandalen mittels einer Flotte von 1100 Schiffen aus Nordafrika zu vertreiben, 474 schließt Geiserich Frieden mit dessen Nachfolger Zenon und gewährt dabei den Katholiken freie Religionsausübung. Bald nach seinem Tod 477 beginnt aber sein Sohn Hunerich wieder damit, die katholische Kirche grausam zu verfolgen.
Vater
Sohn