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Straulino Giovanni Leonardo Giacomo, Handelsherr in Triest, * 3. 6. 1778 Sutrio bei Tolmezzo, Friaul, E 11. 10. 1828 Triest, Pf. S. Maria Maggiore, + 28. 11. 1863 ebendort. Einer seiner Nachkommen war bei meinem Besuch 1990 Pfarrer von Sutrio. Aus einfachen Verhältnissen aus einem Bergdorf stammend, macht er sich in Triest als "mercatore" selbständig. Bis zu seinem 50. Lebensjahr bleibt er Junggeselle, kann aber dann seine um 30 Jahre jüngere Braut schon ins stattliche eigene Haus, No. 1650 in der Via del Lazaretto Vecchio, heimführen. Er ist nun schon "negoziante" und handelt erfolgreich in großem Stil mit Waren aller Art, vor allem aber mit Holz. Da er das Haus zunehmend für Geschäftszwecke benötigt, erwirbt er ein zweites gleich großes als Wohnhaus, No. 1344 in der Via dell'Anunziata. Drei Tage vor seinem Tod errichtet er 85-jährig sein Testament und gibt als Beruf schlicht und einfach "possidente" an. Er vermacht das Wohnhaus seiner Witwe ("mia diletissima moglie"), das Geschäftshaus seinen Söhnen und teilt im übrigen sein Vermögen von netto fl 413.397,88 V.A. (valuta austriaca) gleichmäßig auf seine Kinder auf. Nur die Mitgift der beiden verheirateten Töchter von je 21.000 fl ist auf ihre Anteile anzurechnen. Dem Notariatsakt ist auch die Zusammensetzung des Vermögens zu entnehmen: Bargeld 1238 fl, Wagen und Pferde 700, 2 Häuser à 46.000, 2 Landhäuser zusammen 23.000 (eines davon die Campagna Giuliana, wo noch jahrzehntelang Familientreffen stattfinden, an die sich noch 1979 mein Großonkel Franz von Reya erinnert), diverse Wechsel 22.000, zahlreiche Hypotheken, zu 5,5 bis 6% verzinst, 284.000 (durchschnittlich je 25.000), Aktien des Banco Commerciale Triestino 8.000, diverse Staatsanleihen 10.000. Unter den wenigen Passiva die Erbschaftssteuer mit 6.984,75 fl, Almosen für die Armen beim Begräbnis 150 fl und eine Rückstellung von 5000 fl für ein "dem hohen Rang und Ansehen des Verstorbenen würdiges Grabdenkmal". Der testamentsvollstreckende Sohn Ferdinando war freilich ein genau so kalter Rechner wie sein Vater und wendete nur einen Bruchteil dieses Betrages für die Errichtung eines monumentalen Sarkophags und einer überlebensgroßen Christus-Statue auf, die noch heute die Arkaden des städtischen Friedhofs zieren. 157)
Vater
Mutter
Tochter