B 1048640 G 56
Grigor Lousavoritis (der Erleuchter) Souren Pahlav, Heiliger und erster Katholikos (später Patriarch) von Armenien, * 5.8. um 240, E um 260, + 30.9.329 als asketischer Eremit in einer Höhle des Mt.Sepuh bei Akilisene (jetzt Türkei). Von den Armeniern schon immer als Heiliger verehrt, wird er 1837 auch von der katholischen Kirche kanonisiert und sein Festtag auf den 1.10. gelegt. In St. Peter in Rom wird ihm an prominenter Stelle das nebenstehend abgebildete Denkmal gesetzt. Armenien war bald nach Christi Auferstehung von den Aposteln Thaddäus und Bartholomäus missioniert worden und schon im 2. Jhdt. soll es dort Kirchen und Bischöfe gegeben haben. Das frühe Christentum hatte freilich sowohl gegen den römischen Götter- und Kaiserkult als auch gegen den persischen Mazdaismus zu kämpfen, während diese beiden Mächte das Land unter sich aufteilten.
Sein Vater Anak (AL.57/2097280 G) hatte 253 König Khosrov II (AL.1048644 G) erschlagen und dadurch die Herrschaft der Perser in Armenien ermöglicht. Um diese Tat zu sühnen trennt er sich bald nach der Geburt seiner beiden Kinder von seiner Frau und beide gehen ins Kloster. Als König Tiridates (AL.55/524322 G) 287 von Diocletians Gnaden nach Armenien zurückkehrt, lässt er Grigor sowohl wegen seines christlichen Bekenntnisses als auch als Sohn des Mörders seines Vaters grausam foltern und im fürchterlichen Turmverlies seiner Zitadelle in Artashat am Fuße des Ararat einkerkern. Heute ist das unter dem Namen Chor Virap ein Kloster und Wallfahrtsort. Als der König 301 schwer erkrankt, wird er dank der Gebete des dazu befreiten Grigor geheilt und bekehrt daraufhin sich, seine Familie und sein ganzes Land zum Christentum. Aus dem Christenverfolger wird ein eifriger Förderer der Kirche, das Vermögen der heidnischen Priester wird eingezogen und Tausende Tempel werden in Kirchen umgewandelt. 305 wird Grigor vom griechischen Exarchen Leontios in Caesarea, Kappadokien, zum Bischof geweiht und wird der erste einer bisher ununterbrochenen Reihe 163 armenischer Katholikoi, die später dann auch den Patriarchentitel annehmen. 320 weiht er seinen Sohn Vrthanes (AL.55/524320 G) zu seinem Nachfolger, resigniert und zieht sich als Einsiedler in die Berge zurück.
Vater
Sohn