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Sachsen und Bayern Herzog von Heinrich der Löwe, * 1129, I E 1148 mit Klementia von Zähringen, 1162 annulliert, Liaison mit Klementias Cousine Ida (AL. 27 E), II E 1168 mit Prinzessin Mathilde, Tochter König Heinrich II von England, + 6. 8. 1195 Braunschweig, wo ihm 50 Jahre später im Dom ein monumentales Grabmal errichtet wird. 79)
Von den beiden Herzogtümern, die seinem Vater von König Konrad III (AL. 28/86 E) entzogen worden waren, bekommt Heinrich 1142 Sachsen zurück; er bleibt aber in Opposition gegen die Staufer, bis er 1156 durch seinen Cousin, Kaiser Friedrich I Barbarossa, auch Bayern erhält, von dem nur Österreich als Herzogtum für die Babenberger ausgegliedert wird. Dieses beginnt damals allerdings erst östlich der Ennsmündung in die Donau. Die Stadt Enns selbst gehört noch zu Bayern und der Löwe hält dort im März 1176 einen Gerichtstag. Im Anschluss daran überschreitet er feierlich die Ennsbrücke und macht einen Staatsbesuch bei seinem Stiefvater, Herzog Heinrich II Jasomirgott. Als Gegengewicht gegen das bischöfliche Freising gründet er die Stadt München. Sein Hauptaugenmerk gilt aber der Mehrung des welfischen Besitzes in Sachsen, wo er Braunschweig zur Residenz ausbaut, und der Ausweitung seiner Herrschaft über die Slawen zwischen Unterelbe und Ostsee. In seiner Hauptstadt erbaut er die Burg Dankwarderode und errichtet selbstbewusst dort das eherne Löwendenkmal. Dank der Privilegierung durch Kaiser Friedrich I steht ihm das Investiturrecht über die von ihm neu gegründeten Bistümer Oldenburg, Ratzeburg und Mecklenburg zu. Durch die Neugründung Lübecks 1158 fördert er den deutschen Ostseehandel und nützt ihm durch Verträge mit Gotland, Schweden und Nowgorod.
Durch seine über ganz Norddeutschland ausgreifende Territorialpolitik verfeindet sich Heinrich nicht nur mit vielen Reichsfürsten, namentlich den Erzbischöfen von Köln, sondern entfremdet sich auch dem Kaiser, dessen Italienpolitik er anfänglich unterstützt hatte. 1172 unternimmt er gemeinsam mit seinem treuen Paladin Guncelin von Hagen (AL. 25/8 E) eine glanzvolle Pilgerreise nach Jerusalem. 1176 verweigert er dem Kaiser seine Hilfe gegen die aufständischen Lombarden, wird 1180 geächtet und geht seiner beiden Herzogtümer verlustig. Bayern bekommt Otto von Wittelsbach, Westfalen der Kölner Erzbischof und das restliche Sachsen der Askanier Bernhard von Anhalt. Heinrich geht in die Verbannung zu seinem Schwiegervater nach England und bleibt auch nach seiner Rückkehr unter Kaiser Heinrich VI auf den welfischen Eigenbesitz um Braunschweig - Lüneburg beschränkt. 20) 38) 104)
Vater
Mutter
Tochter