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Otto Rudolf Franz Norbert Matthias Karl, k. k. Cigarrenfabrikssecretär (= Direktor) in Hainburg, NÖ., * 29. 4. 1824 Reichenau No.1, Pf. Payerbach, E 31. 3. 1856 St. Stephan, Wien, + 1878 Hainburg.
1828/29 malt Adalbert Stifter (1805 – 1868) sein Portrait, das sich im Besitz des Autors befindet. Wie konnte es sich sein mittelloser und stets in finanziellen Nöten befindlicher Vater leisten, den vier- oder fünfjährigen Sohn von dem berühmten Künstler porträtieren zu lassen? Nun, Stifter war zu dieser Zeit selbst ein mittelloser Student, der seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer in Wiener Adelsfamilien bestritt. Möglich wäre eine Verbindung über den adeligen Großvater Norbert Rombaldi von Hohenfels (AL. 7/64), wahrscheinlicher aber ist, dass sich die Familien Otto in Reichenau und Sellner / Baumgartner in Friedberg schon damals kannten und nicht erst seit Rudolfs Heirat mit Franziska 1856. Die Baumgartners aber waren mit Stifter gut befreundet.
Studiert am Gymnasium von Castra Regium Neostadiensi (Wiener Neustadt) die Fächer doctrina religionis, auctorum interpretatio et stylum, studium linguae graecae, studium geographiae et historiae, studium mathesis, und wird in classem primam eminenter befunden (relatus est). Anschließend studiert er am k. k. Lycäum zu Kremsmünster die Philosophie. Wegen seiner hervorragenden schulischen Leistungen und wegen des Kinderreichtums seines Vaters ist er in beiden Fällen vom Schulgeld befreit (exemt. a ded.). Siehe Abbildung seines Maturazeugnisses auf der vorigen Seite. Nach dem Studium erhält er eine Stelle in der Kremser Tabakfabrik und wird schließlich Direktor in Hainburg.
Vater
Mutter
Sohn