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Giselbert I Herzog von Lothringen, Graf im Hennegau, * um 880, E 928, + 2. 10. 939, bei Andernach im Rhein ertrunken. Er laviert ständig zwischen Deutschland und Frankreich mit dem Ziel, ein selbständiges Königreich Lothringen für sich selbst zu errichten. Beim westfränkischen Geschichtsschreiber Richer trägt ihm das keine gute Nachrede ein: "Wer mächtiger als er war, den umschmeichelte er öffentlich, während er ihm heimlich zu schaden suchte. Am wohlsten fühlte er sich da, wo es Verwirrung, Streit und Lästerung gab." Von 919 bis 921 Gegenspieler König Karl III (AL. 33/300 B) in Lothringen. 925 geht er zu König Heinrich I (AL. 33/302 B) über, heiratet im Sommer 928 dessen Tochter und wird nach König Karl III Absetzung mit dem Herzogtum Lothringen belehnt. 936 leistet er als Kämmerer Hofdienste beim Krönungsmahl seines Schwagers Ks. Otto (AL. 32/252 B), schließt sich aber 938 dem Aufstand Herzog Heinrichs (AL. 33/192 C) an und huldigt dem französischen König Ludwig IV (AL. 32/150 B). Dadurch fordert er eine deutsche Strafexpedition heraus, wird von Graf Otto (AL. 32/204 B) geschlagen und ertrinkt auf der Flucht. Unmittelbar nach seinem Tod heiratet dann seine Witwe König Ludwig IV. Sein Bruder ist Graf Reginar II (AL. 32/176 B), Halbschwester Kunegunde v. Westfranken (AL. 34/737 B).
Vater
Mutter
Tochter