A - Z
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CYCZ  
 
Vorwort
Die Heiligen unter unseren Vorfahren
Herkunft der Familie
Legende
Partner
 
Name
Geb.dat.
St./Bld.
Ahnennr.
 
Caecilia
150
I
10250701 R
 
Caecilia
125
I
698893 H
 
Caecilia
185
I
2311 R
 
Caecilia
150
I
8521859 R
 
Caecilia Attica
-55
I
174723 H
 
Caecilia Metella
155
I
10252001 R
 
Caecilia Metella
140
I
5591165 H
 
Caecilia Metella Dalmatica
-120
I
786825 R
 
Caecinia Antonia Sabina
275
I
5 V
 
Caecinia Lolliana
320
I
791081 G = 1 V
 
Caeionia Auchenia
305
I
13 H
 
Caeionia Marina
260
I
531 R
 
Caeionia Plautia
120
I
691 H
 
Caeionius
102
I
33984 R
 
Caeionius
150
I
8496 R
 
Caeionius
175
I
4248 R
 
Caeionius
200
I
2124 R
 
Caeionius Proculus
250
I
52 H
 
Caeionius Rufius Albinus
345
I
395540 G
 
Caesennia Paetina
-90
I
40961 V
 
Caesennia Paetina
90
I
103647167073 G
 
Caesennius
125
I
207294334146 G
 
Caesennius
-40
I
17216 U
 
Caesennius
-125
I
137728 U
 
Caesonia Manilia
275
I
25 H
 
Cahors Bischof Maurillon
510
F
1228802 B
 
Caia Asinis Frugilla
140
I
73 U
 
Callendorp (verh.) Grete
1300
D/NRW
702781
 
Callendorp (verh.) Seburg
1265
D/NRW
1405561
 
Callendorp Gottschalk I
1230
D/NRW
2811120
 
Callendorp Gottschalk II
1325
D/NRW
351390
 
Callendorp Grete
1365
D/NRW
175695
 
Callendorp Heinrich II
1260
D/NRW
1405560
 
Callendorp Heinrich III
1295
D/NRW
702780
 
Callendorp Hermann
1205
D/NRW
5622240
 
Calpurnia
-20
I
43661 H
 
Calpurnia
-54
I
12955895813 G
 
Calpurnia Fidiana Ceia Aemiliana
180
I
83 V
 
Calpurnia Lepida
90
I
16645 R
 
Calventia
120
I
349289 H
 
Calventius
150
I
698578 H
 
Camino (Montanara) Gabriele I
1090
I
28800 A
 
Camino (verh.) Engelenda
1150
I
7201 A
 
Camino Biaquino II
1175
I
3600 A
 
Camino Biaquino III
1205
I
1050 A
 
Camino Chiara
1285
I
225 A
 
Camino Dicheria
1220
I
257 A
 
Camino Gabriele II
1145
I
7200 A
 
Camino Gaia
1268
I
B 451 A
 
Camino Gertrude
1280
I
145 A
 
Camino Gherardo III
1240
I
902 A
 
Camino Guecello VI
1243
I
900 A
 
Camino Guecellone II
1120
I
14400 A
 
Camino Guecellone III
1177
I
2100 A
 
Camino Lisa
1230
I
525 A
 
Camino Rizzardo IV
1265
I
474 A
 
Camino Tolberto II
1218
I
1800 A
 
Camino Tolberto III
1263
I
450 A
 
Camino verh.Correggio
1285
I
237 A
 
Camposampiero (verh.) Eilika
980
I
67265 A
 
Camposampiero (verh.) Imilda
1010
I
33633 A
 
Camposampiero Gherardino
1149
I
2102 A
 
Camposampiero India
1205
I
1051 A
 
Camposampiero Tisolino
1120
I
4204 A
 
Camposampiero Tisone
1005
I
33632 A
 
Camposampiero Tisone
975
I
67264 A
 
Camposampiero Tisone
1040
I
16816 A
 
Camposampiero Tisone
1080
I
8408 A
 
Camuria
80
I
73967 R
 
Canalia Adelaida
1375
I
624769
 
Canalia Antonio
1300
I
2499076
 
Canalia Gabrio
1270
I
4998152
 
Canalia Gabrio
1335
I
1249538
 
Canossa (verh.) Hildegard
925
I
3451 E
 
Canossa Atto II
915
I
3450 E
 
Canossa Prangarda
950
I
1725 E
 
Canossa Siegfried
890
I
6900 E
 
Canussio Nicolo
1305
I
2499138
 
Canussio verh.Cottis
1335
I
1249569
 
Caporiacco Artusio
1225
I
418 A
 
Caporiaco Guidelerca
1255
I
209 A
 
Carlewitz Elisabeth
1545
D/ME
5379
 
Carlewitz Jürgen
1500
D/ME
10758
 
Carrara Fiordelisia
1250
I
449 A
 
Carrara Jacopino
1130
I
7184 A
 
Carrara Jacopo
1200
I
1796 A
 
Carrara Marsilio
1165
I
3592 A
 
Carrara Obizzo
1225
I
898 A
 
Carriere (verh.) Juliana
1710
A/W
1c 319
 
Carriere N.
1705
A/W
1c 318
 
Carriere Theresia
1735
A/W
1c 159
 
Caslav Anna, CZ/B
1500
CZ/B
16913
 
Cassia Lepida
80
I
14363 R
 
Cassia Longina
35
I
160167 R
 
Cassia Maximilla
125
I
329 V
 
Cassius Longinus
190
I
20501376 R
 
Cassius Maximus
70
I
1316 V
 
Cassius Maximus
100
I
658 V
 
Castelbarco Aldrighetto
1270
I
234 A
 
Castelbarco Aldrighetto
1140
I
3744 A
 
Castelbarco Azzone
1192
I
936 A
 
Castelbarco Beatrice
1300
I
117 A
 
Castelbarco Briano
1172
I
1872 A
 
Castelbarco Federico
1110
I
7488 A
 
Castelbarco Federico
1230
I
468 A
 
Castelcorno Beatrice
1240
I
469 A
 
Castello (Frangipane) Beatrice
1340
I
27 A
 
Castello (Frangipane) Giovanni
1285
I
108 A
 
Castello (Frangipane) Rizzardo
1310
I
54 A
 
Castello (verh.) Gnesa
1315
I
55 A
 
Castrabanes von Idumäa
-60
IL
26 J
 
Cato d.J.
95
I
B 10250730 R
 
Cavalcanti Maddalena
1455
I
156201
 
Name Vorname, wenn Abbildung rot
Geb. Dat. (grün = geschätzt)
Staat/Bundesld. heute
Nummer in Ahnenliste
Carriere (verh.) Juliana
1710
A/W
1c 319

1c 319

.... Juliana

Tochter

Ursprungssage der Familie von Hagen

Die Schlacht bei Scheidung am 1. Oktober 524

Zu Scheidung an der Unstrut da tobt die laute Schlacht,

die Franken und die Sachsen vermindern ihre Macht.

Die Franken und die Sachsen erfochten großen Ruhm,

sie wollten niederwerfen Thüringens Königtum.

Auf Scheidung saß in König, Herr Hermannfried *) genannt,

die Feste Scheidung war die stärkste im ganzen Land.

Drum stritt er grimmen Mutes mit Keule und mit Speer,

wie um den Horst der Adler, wie um sein Bett der Bär.

Die Franken wurden müde der wochenlangen Schlacht,

ihr König sandte Botschaft an Hermannfried bei Nacht.

Die Sachsen tät verraten allda Theoderich **) -

die Thüringer und Franken geheim verbinden sich!

Da kam's, dass einst ein Thüring zog von der Burg zum Strand,

um Vogelwild zu beizen, den Falken auf der Hand.

Der Falke stieg in Kreisen, doch als er niederstieß,

da war's am andern Ufer, wo er sich fangen ließ.

Ihn fing ein Sachsenkrieger, der rühmte laut sein Glück,

der Thüring bat vergebns den Falken sich zurück.

Der Falke war sein liebstes, den gäb er nicht ums Geld -

der Sachse seine Beute in gleichen Ehren hält.

Da rief der Thüring: Endlich, lass meinen Falken mir,

ich geb Dir eine Kunde von schwerem Klang dafür!

Lass hören, schrie der Sachse, und drauf die Kunde tönt:

Wir haben mit den Franken uns diese Nacht versöhnt.

Und morgen fall'n wir beide vereint auf Euer Heer -

nun rettet Euch beizeiten, nützet meine Mär!

Der Sachse ließ den Falken und ritt dahin mit Macht

Bis er dem Heeresführer die Kunde überbracht.

Die Sachsenhelden hielten alsdann den einen Rat,

in dem für schnellen Rückzug die Mehrheit stimmen tat.

Da war ein alter Kunig, der Hagen ***) wird genennt,

der schwung die Sachsenfahne empor mit beiden Händ,

und rief: Ihr, meine Sachsen, ich lebte lange Zeit,

hab manchen Kampf gesehen, gestritten manchen Streit.

Viel Männer sah ich sterben, sah Unglück und sah Glück,

doch wich ich nie im Leben vor einem Streit zurück!

*) AL. 47/4 916 774 B

**) AL. 46/16 D

***) AL. 46/46 179 456 366 592

Das Sterben ist mir süßer, wo so manch tapfrer liegt,

ich weiche keinem Feinde solang die Fahne fliegt.

Ihr, meine lieben Sachsen, befolget meinen Rat,

denkt nimmer an das Fliehen und wappnet Euch zur Tat!

Seht an, die Burg liegt ruhig, scheint mir bewacht nur schlecht,

auf, lasset uns versuchen, ob sie sich stürmen lässt!

Da schrien laut die Sachsen, als so der Hagen sprach,

voran sollst Du uns führen, Dir folgen alle nach!

Die Sachsen nahmen stürmend den Turm, das Tor, den Wall,

so kam durch einen Falken die Königsburg zu Fall.

Der Thüring König flüchtet, erschlagen war sein Heer,

in Thüringen gab's fürder niemals 'nen König mehr.

Der falsche Franke machte, als also Scheidung fiel,

dem Sachsen gute Miene zu seinem kecken Spiel.

Er ließ den Sachsen Scheidung und rings umher das Land,

was diesseits war gelegen am grünen Unstrutstrand.

Die Sachsen aber kannten der Franken Tücke gut

und bauten starke Häuser in ihrem Land zur Hut.

So baute auch der Hagen ein festes, starkes Schloss,

bei Mühldorf war's gelegen und war gewaltig groß.

Es wurde nach dem Hagen die Hagenburg genannt

und schützte in der Runde das ganze Sachsenland.

Und wie an fettem Köder die Angelhaken ruhn,

so saßen auf dem Schlosse die Hagen, stark und kuhn.

Sie schützten stark und mächtig die Leute und das Land,

für's Sachsenland zu kämpfen man allbereit sie fand.

Denn, wollt's dem Feind gelüsten, zu nehmen Schloss und Mark,

gleich saßen tief im Fleische die Angelhaken stark.

Drum haben auch die Hagen, wie sich das so gebührt,

die beiden Angelhaken im Wappen stets geführt.

So führten ihre Söhne und Enkel diese auch

und schützten Land und Leute nach ihres Ahnherrn Brauch.

Da kam der große Kaiser, Herr Karl *) genannt, ins Land,

wo er die Hagen mächtig auf ihren Burgen fand.

Er schlug wohl mit dem Schwerte - damit war's nicht getan,

drum fing auf bessre Weise Herr Karl von neuem an.

Er ließ die heiligen Eichen der Sachsen niederhauen,

den Glauben ließ er predigen und hohe Kirchen bauen.

Da ließen auch die Hagen vom blinden Heidentum

und wurden Glaubensritter für's Evangelium.

*) AL. 37/4800 B

Ahnenreise

Als Beispiel für viele ähnliche Reisen, die mich bei den Recherchen für dieses Buch in manch interessante Gegend führten, sei hier die Fahrt nach Triest vom 2. - 5. 9. 1979 geschildert.

Letzter Feriensonntag am Attersee. Heide ist schon nach dem Mittagessen mit den Kindern nach Wien abgereist, und um halb vier Uhr reiße auch ich mich vom Segelboot los und fahre in die andere Richtung nach Triest. Dank Tauerntunnel in drei Stunden in Villach, an der Grenze wird es dunkel, dazu noch die Uhr für die italienische Sommerzeit vorrücken, aber in Carnia beginnt erneut die Autobahn, und nach weiteren zwei Stunden lande ich im Agip-Motel vor Triest.

Montag früh die letzten paar Kilometer die Küstenstraße entlang, vorbei am Schloss Miramare, und direkt zur Pfarre Beata Vergine del Soccorso, so heißt Mariahilf eben heute. Der freundliche alte Pfarrer zeigt mir die eine Trauungseintragung, die ich hier zu finden hoffte, und schickt mich für die älteren Matrikeln weiter nach Santa Maria Maggiore. Dort macht ein Franziskaner Dienst, für den die erste Seligpreisung der Bergpredigt gedacht ist, aber ich finde mich in seinen Matrikeln schon zurecht, er überlässt mir sogar zu Mittag unkontrolliert die Pfarrkanzlei, ich soll nur sicher das Licht auslöschen und die Türe gut schließen, wenn ich gehe. Die Ausbeute ist eher bescheiden, vier Ahnen ans Tageslicht gebracht, dazu auch ein Hinweis über die Herkunft der Familie Straulino.

Weitere Suche wird mir im Dom von San Giusto empfohlen, aber ähnlich wie in St. Stephan in Wien ist das Domarchiv besonders schwer zugänglich, das nächste Mal morgen früh von 10 - 12. So besichtige ich eben nur als Tourist den alten Dom. Er geht auf das 7. Jhdt. zurück, stammt größtenteils aus romanischer Zeit. Mosaiken, Rundbogen, ein mächtiger Campagnile auf den Resten eines römischen Tempels. Wie die Faust aufs Aug darauf eine bombastische Inschrift, die die Heimkehr der Stadt 1918 ins Vaterland Italien preist, nach 540 Jahren Zugehörigkeit zu Österreich.

Um zwei Uhr zu Prof. Fuchs, mit dem ich dank "Adler" (genealogische Gesellschaft) korrespondiere. Er gibt mir den Tipp, im Staatsarchiv zu forschen. Dann Besuch bei Großonkel Franz von Reya (88 Jahre). Tante Vittorina (79) fällt mir um den Hals, sehr herzliche Begrüßung, wir sehen uns zum ersten Mal. Sie geht noch täglich ins Meer baden, er freilich ist schon recht hinfällig. Wegen der Tante, die nicht deutsch kann, sprechen wir italienisch, es geht erstaunlich gut. Wie erwartet haben sie keine Unterlagen, die ich noch nicht kennen würde, nur ein prächtiges Album von der Silbernen Hochzeit seiner Großeltern - also meiner Ururgroßeltern - aber die Photos daraus sind mir alle bekannt. Wir telefonieren mit einer 93-jährigen Tante Pepeu, die zwar auch keine alten Dokumente mehr hat, aber dringend einen Besuch des Friedhofs empfiehlt. Also fahre ich mit Tante Reya dorthin: Keine Sensationen, aber wieder ein paar Daten, die ich noch nicht hatte, und das prunkvolle Straulino-Grabmal.

Abends weiter nach Jugoslawien, die 95 km bis Pazin (ital. Pisino, deutsch Mitterburg) ziehen sich, 11/2 Stunden auf gewundener Straße. Unterkunft im Motel Lovac: Typisches Ost-Hotel, billig, einfach, leicht verkommen, aber jedenfalls das einzige der Stadt. Das Archiv sei ab sechs Uhr früh geöffnet!

Dienstag werde ich um 6 Uhr 30 tatsächlich eingelassen, nach einer Weile findet sich auch ein deutschsprachiger Beamter - aber leider, der Professor, der für die alten Matrikeln zuständig ist, kommt erst morgen, niemand anderer weiß, wo sie stehen könnten. Oder doch - man will mich loswerden - 9 km weiter, im nächsten Dorf, der Pfarrer dort hat gemeinsam mit dem Professor an den Matrikeln gearbeitet, vielleicht weiß er was. Dort führt mich ein Bauer zu Fuß durch romantische Winkel voll Hühnerdreck und Kuhfladen zur Kirche, ich komme gerade zum Ende der Frühmesse. Vier alte Frauen beten gemeinsam mit ihrem zupnik, nicht anders als im Westen. Erwartungsgemäß bestätigt Pfarrer Grah, dass ohne Prof. Jakeve nichts zu machen ist, er gibt mir ein paar freundliche Zeilen mit, aber "domani"!

So habe ich Zeit für einen neuen Versuch in Triest. Es regnet, die Straßen durch den Karst sind rutschig, dazu dauert die Grenze diesmal eine Stunde, aber dank Frühstart erreiche ich das Domarchiv um elf Uhr. Große Enttäuschung, die Matrikeln von 1774 bis 1846 sind verloren gegangen, vermutlich während der Irredenta 1848 verbrannt. Trotzdem finde ich drei Pepeus, die mit großer Wahrscheinlichkeit als Ahnen anzunehmen sind. Wie bei uns kommen auch dort Bettler in die Pfarrkanzlei. Einer verweigert unter Beschimpfungen die angebotenen 200 Lire, er will zumindest 1000. Povre Italia!

Weiter zum Staatsarchiv, das erstaunlicherweise bis halb zwei Uhr offen hat. Ich finde das hochinteressante Testament und die Notariatsakten von Giacomo Straulino. Er hat seinen Erben fast eine halbe Million Gulden hinterlassen - und für die damals in unseren Breiten üblichen Stiftungen und Almosen nicht eine Lira. Ob das eine Wurzel der vorigen Begegnung ist?

Um zwei will ich ein Paket auf der Post aufgeben. Nichts zu machen, in ganz Italien schließen alle Postämter täglich um 13 Uhr. Auf der Rückfahrt an die Grenze will ich Benzin für meine restlichen Coupons tanken. Auch nichts zu machen, von 12 bis 15 Uhr gibt es in ganz Triest keine offene Tankstelle. Povre Italia!

Den Nachmittag habe ich jetzt zwangsläufig frei, also fahre ich nicht auf der Hauptstraße, sondern die Küste entlang. Pirano, Portorosa, Umag, Novigrad, Porec. Prächtige Ausblicke, romantische Häfen, luxuriöse Hotels - und nirgends ein Zimmer frei. Nach dem zehnten Hotelpalast gebe ich auf. Ich gehe irgendwo im Meer baden und fahre reumütig über Land ins Lovac nach Pazin zurück. Abends bestelle ich gleich freiwillig Palatschinken. Ich weiß inzwischen, dass von den 12 Desserts der Speisekarte nur dieses eine erhältlich ist - und gut waren sie ohnehin.

Mittwoch bin ich erst mittags ins Archiv bestellt, ich gehe trotzdem schon um neun Uhr hin, eine Stunde muss ich noch im ethnographischen Museum - in einer Burg aus dem 10. Jhdt. - totschlagen, dann steht der Herr Professor Archivar zur Verfügung. Leider ist auch hier die Ausbeute bescheiden, 1755 finde ich noch einen Grafen Lombardo, dann verliert sich die Spur im Dunkel der Geschichte. Ein Hinweis führt aber nach Galizana, einem Vorort von Pula.

Auch dort muss ich eine Stunde auf den Pfarrer warten, die ich wieder zu einem Bad im nahen Meer nütze, in Fasana, vis-à-vis Titos Insel Brioni. Der Herr Pfarrer, der erste Geistliche, dem ich im Ostblock begegne, der noch ein Herr geblieben ist, spricht fließend italienisch. Er erfährt erst durch mich, dass er überhaupt alte Matrikeln besitzt. Als wir sie nach längerem Stöbern in einem Kasten finden, ist er sehr hilfsbereit, aber leider gibt es auch dort keine weiteren brauchbaren Angaben. Von seiner Haushälterin mit Kaffee und Kuchen gestärkt mache ich mich um halb drei auf die Heimfahrt.

Bestand die Westküste Istriens aus sanften Lagunen und Pinienhainen, das Zentrum aus einer üppig bewachsenen Kraterlandschaft von Dolinen, so ist die Ostküste, die ich von Pula bis Abazia nun entlang fahre, eine wilde Felsenlandschaft, ähnlich dem Peloponnes. Die Straße windet sich hoch am Hang entlang der steilen Küste mit immer neuen überraschenden Ausblicken auf Buchten und Inseln. Eine zwar sehr langsame, aber unvergesslich schöne Fahrt. Weiter geht es dann über Adelsberg, Laibach, Marburg und Graz nach Hause, wo ich erst nach acht Stunden eintreffe.

Der genealogische Erfolg dieser drei Tage war mager, aber ich kenne jetzt ganz Istrien, Triest und ein paar sympathische Verwandte, kurz, der Ausflug in die Vergangenheit hat sich auch in der Gegenwart durchaus gelohnt!

 
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