B 614424 B 44
Leovigild König der Westgoten, * um 529, I E um 554 mit AL.614425 B, II E um 568 mit AL.45/1228855 B, + April 586 Toledo.
Nach dem Tod Athanagilds (AL.45/1228854 B) herrscht monatelang ein Interregnum bis Ende 568 in Septimanien (Südwestfrankreich) Adelige Leovigilds Bruder Liuva zum König erheben. Dieser macht den jüngeren Bruder zum Mitkönig und überlässt ihm Spanien. Der verwitwete Leovigild heiratet Athanagilds Witwe Goswintha und kann nach Liuvas Tod 572 beide Reichsteile unter seinem Szepter vereinen. 570-72 drängt er den Einfluss der Byzantiner in Südspanien zurück, kann allerdings von den befestigten Städten nur Cordoba erobern. 574 besiegt er die Adelsrepublik der Kantabrer in Burgos und 581 die Basken. 573 setzt er seinen älteren Sohn Hermenegild (AL.614416 B) zum Vizekönig in Sevilla ein, dieser konvertiert aber unter dem Einfluss seiner fränkischen Gattin zum Katholizismus, konspiriert mit den Byzantinern und erhebt sich gegen seinen Vater. 582-84 unterwirft er den Sohn und lässt ihn 585 hinrichten. Gleichzeitig liquidiert er auch das Reich der katholischen Sueben, deren König Miro dem Hermenegild zu Hilfe kommen wollte.
580 macht er Toledo zur Hauptstadt des Reiches. Als erster Westgotenkönig sitzt er auf einem Thron und trägt einen Ornat ähnlich dem weströmischen Kaisergewand. Er bestreitet die Münzhoheit des (ost)römischen Kaisers und lässt Münzen mit seinem eigenen Abbild prägen. Er verschmilzt das römische Recht der Romanen mit dem gotischen Stammesrecht (Codex Euricianus) und führt das bisher nur für die Romanen geltende Erbrecht der Töchter für alle ein. Es gelingt ihm zwar, den katholischen Bischof von Zaragossa zum Übertritt zum Arianismus zu bewegen, insgesamt aber scheitert er mit seinen Bemühungen zur Zurückdrängung der katholischen Kirche.
Vater
Mutter
Sohn
Sohn